FragerQuaker schrieb am 02.11.2019 05:20:
...stimme ich mit deinem Schlußfazit nicht überein:
Der zitierte Hermann Daly hat fast recht - Wachstum ist unser Götze. Nur fast, weil es im Kapitalismus auch gar nicht anders sein kann. Ohne Wachstum Krise. Und man fühlt sich an den vielzitierten Satz von Adorno erinnert, es gebe kein richtiges Leben im falschen.
Das hängt dann doch stark davon ab, was man unter Kapitalismus versteht. Leider verstehen darunter immer noch viele jede Art von Marktwirtschaft. Will man die loswerden, landet man aber immer in irgendeiner Form der Planwirtschaft, die, was Effizienz, Innovation, Naturschutz und Bedarfserfüllung anbetrifft, historisch immer gescheitert ist und die sich m.E. auch nur diktatorisch durchsetzen lässt.
Ich sehe nur einen Weg: wir müssen von der falschen Dichotomie Kapitalismus-Kommunismus weg und einen Mittelweg finden. Sonst wird das nichts!
Ich bin auch zuversichtlich, dass es so einen Weg geben kann, weniger zuversichtlich jedoch, dass wir ihn rechtzeitig finden und beschreiten...
Für mich sehr lohnender Beitrag.... ; doch wie soll sich ein "Mittelweg" gestallten, wenn der < Homo sapiens > evolutionär, d.h. vor allen Dingen instinktiv, das Überleben, was hier fast gleich mit Wachstum zu setzen ist, als Grundage seines Handelns, so zu sagen als Triebmotiv, erlebt.
Das immer mehr, ob als Feiern, Events, Urlaub, Konsum, Urlaubsreisen...Reichtum, Macht, usw, usf. kann man nicht so einfach "ausschalten". Dekadenz und Langeweile haben historische gezeigt wohin "Müßiggang"...:-) führte.
Es gibt ergo kein Ende einer "Revolution", da es sie so niemals gab.
Life goes on. (Ökonomisch, ökologisch, darwinistisch........weniger rational reflektiert und besonnen, als Idealisten uns enreden wollen.....gattungsgemäß natürtlich immer gesehen, nie individuell vorgestellt)