Trotzdem fallen immer wieder breite Bevölkerungsschichten auf diese Ablenkung herein. Eine Ablenkung mit Informationen, die für das Leben der Millionen Betroffenen komplett irrelevant sind. (z.B. Ausgang von Fussball WM, Olympiade, etc.)
Das ist Medienterror. Wenn ich mich an einem gewöhnlichen Tag über das Radio ein bisschen auf dem aktuellen Stand halten will (BR5, DLF), muss ich im Schnitt aller 20 Minuten den Sender wechseln, wenn ich vom so genannten "Sport" verschont werden will.
Es gibt Momente, namentlich Samstag, 19.15.....20:00, wenn ich meist in der Küche stehe und Abendessen vor- oder nachbereite, da gönnen sich beide Sender parallel eine Dreiviertelstunde "Sport". Da höre ich freiwillig die Operetten auf BR-Klassik.
Wer - wie ich - versucht, Sport in den öffentlichen Medien aktiv zu vermeiden, erkennt, wie omnipräsent diese Ablenkung ist. Es wird mir nicht möglich sein, von den absolut irrelevanten Informationen über die WM verschont zu bleiben. Irgendwie findet jedes einzelne Spiel der deutschen Millionäre gegen irgendwelche anderen Millionäre den Weg in meinen Kopf.
Was will ich sagen? Die Paralysierung der Massen durch den Sport ist nicht nur durch die trägen Massen selbst zu erklären denn es ist eine ganze Menge Energie notwendig, dem diesbezüglichen Medienterror aus dem Weg zu gehen. Bereits eine neutrale Einstellung dazu genügt, diese Informationen in den Kopf zu lassen.
Ich denke tatsächlich, dass *das* der Sinn der öffentlichen "Sport"-Förderung ist.
p.s.
Sport vs. "Sport"
"Sport" ist für mich, wenn man passiv konsumiert, wenn sich irgendwelche Millionäre medienwirksam präsentieren. Im Gegensatz dazu ist Sport für mich, wenn man sich zum Selbstzweck bewegt.
Ja, ich sehe da einen kleinen, aber entscheidenden Unterschied.