Existenzrecht Israels:
Existenzrecht gilt für jeden Staat: Souveränität innerhalb der eigenen Grenzen und Recht auf Frieden solange ein Staat keine anderen Staaten bedroht.
Womit wir bei der israelischen Crux wären: Israel weigert sich seine Staatsgrenzen zu benennen und erkennt die ihm von der Staatengemeinschaft zugebilligten Grenzen nicht an. Welcher Staat in welchen Grenzen soll also dieses ominöse Existenzrecht haben?
Israel hat sich mit der Verfassungsänderung von 2018 selbst ins Abseits geschossen. ich zitiere aus: https://www.jewishvirtuallibrary.org/israel-s-basic-laws-the-israel-nation-state-law
1. The State of Israel
a) Israel is the historical homeland of the Jewish people in which the state of Israel was established.
Hier wird deutlich, dass es im Kontext historical homeland keine festen Grenzen geben kann, sondern der Anspruch auf ein Staatsgebiet bewußt vage gehalten wird.
c) The actualization of the right of national self-determination in the state of Israel is unique to the Jewish people.
Knackpunkt: "unique to the Jewish people" : Der Staat Israel als religiöses Gebilde ausschließlich für Juden wird festgeklopft. Hier müssen wir uns fragen, was denn mit den ursprünglichen Bewohnern, den Palästinensern geschieht, denn nach dieser Definition werden ihnen alle Rechte als Staatsbürger genommen, bzw. können ihnen Schritt für Schritt genommen werden. Der religiöse Apartheitsstaat wird offen in die Verfassung aufgenommen
7. The state views Jewish settlement as a national value and will labor to encourage and promote its establishment and development.
Artikel 7 beinhaltet nichts weniger als die Legitimation aggressiver Übergriffe auf fremdes Staatsgebiet. Bitte hier nicht argumentieren es wären doch nur bestimmte besetzte Gebiete gemeint. Nein, sind es nicht . In Verbindung mit Artikel 1, dem gesetzten Anspruch auf die (nicht genau definierte ) historische Heimat, wird hier das Recht eingefordert nach Gusto im praktisch gesamten nahen Osten Gebiete für den Staat Israel zu "erschließen".
Nach Betrachtung der neuen Verfassung Israels hat dieser Staat sein Existenzrecht verspielt, da er weder nach innen, noch nach außen bereit ist zu einem friedlichen Zusammenleben . Israel war einmal die Hoffnung vieler Menschen auf einen friedlichen Vorbildstaat. Das war viel verlangt, aber die Unterstützung großer Teile der Staatengemeinschaft hat es gegeben . Netanjahu hat es verkackt. Gründlich.
Todesstrafe:
Nach viel überflüssigem Geschwurbel fallen dem Autor dankenswerterweise doch noch die Menschenrechte ein. Aufatmen meinerseits. Ja, Herr Corinth, wenn ein Staat die Menschenrechte ernst nimmt, dann ist es ihm verboten Menschen physischen Schaden zuzufügen. Auch Straftäter genießen dieses Recht. Der Staat hat aber die Verpflichtung die Gesellschaft vor Straftätern zu schützen und nur daraus ergibt sich das Recht des Staates Menschen in geeigneter Form von der Gesellschaft zu trennen, sprich sie weg zu schließen. Leider war Ihnen dieser Denkvorgang wohl zu kompliziert um ihn in den Mittelpunkt Ihrer flachen Argumentation zu stellen.
Putin und die Nazis
Mit Verlaub, es ist lächerlich zu behaupten Putin würde Nazis hofieren. Es mag in Rußland Nazis geben, wie in anderen Staaten auch, aber in Rußland hat diese Weltanschauung garantiert keine Unterstützung, allein schon aus der Geschichte des WKII. Hier die AFD als Argument anzubringen ist ebenso lächerlich, denn die AFD hat Putin hofiert, nicht umgekehrt. Putin persönlich hat die AFd nie empfangen, sondern seinen Aussenminister Lawrow geschickt, ein normaler Vorgang der internationalen Politik.
Aus : https://www.dw.com/de/die-afd-zu-besuch-im-kreml/a-55874686
Der Kreml wertete die Visite als einen "wichtigen Besuch" und Außenminister Sergej Lawrow nannte die rechtspopulistische AfD eine politisch "bedeutende Kraft". Er verwies darauf, dass Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) bei früheren Besuchen in Moskau auch die "nicht systemische Opposition" und andere Kritiker der russischen Regierung getroffen habe. Die AfD-Delegation kritisierte bei dem Treffen vor allem die politischen Verhältnisse in Deutschland.
Man kann Rußland wahrhaftig nicht vorwerfen sich ein persönliches Bild von den Gegebenheiten in D machen zu wollen. Die diplomatischen Gepflogenheiten verlangen natürlich den Besucher nicht herabzuwürdigen, sind aber eben nur als diplomatisches Blabla zu werten. Was Lawrow wirklich dachte, wird er wohl für sich behalten ;-)
Fazit zu Herrn Corinth:
Der Autor denkt sehr flach, recherchiert so gut wie nichts und plappert im Stile eines Papageis die vorgegebenen Narrative nach. Selbst wenn ich zum gleichen Ergebnis komme wie Herr Corinth, würde ich seine Art der Argumentation ablehnen, da sie keinerlei fundierten Denkvorgang beinhaltet. Keine Bereitschaft über Kontroversen auch nur geringfügig nachzudenken, gewissermassen überhaupt kein Denkvorgang , sondern das leere, sinnlose Nachgeplapper auswendig gelernter Narrative.
Herr Corinth ist in diesem Forum komplett fehl am Platz und sollte eher bei SPON schreiben. (steht schon länger nicht mehr auf meiner Leseliste)