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  • blu_frisbee

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2002

Errata

> Es entstand eine letztlich durch Steuergelder induzierte Kapitalschwemme,
> die zu einer Vielzahl von Investitionsblasen führte

Der magische Geldscheißer sind in diesem Falle keine Steuergelder.
Das überschüssige Geld entstammt letztlich dem profitabel verkauften
Mehrwert, über den ausschließlich das Kapital und nicht die
Gesamtgesellschaft beschließt.
Darum gehts letztlich: Was tut die Gesellschaft mit dem Gewinn?
Überläßt sie ihn völlig der Verfügungsgewalt des Kapitals oder soll
sie da auch mitreden? Weil, behalten kann das Kapital den Überschuß
nicht, der wird sofort wieder in die Zirkulation eingespeist und
neues Kapital und zeugt dort Blasen, anstatt daß man was sinnvolles
damit anstellt. Welthunger abschaffen, Energie auf erneuerbare
umstellen etc. Keynes hat ja mal Pyramidenbau vorgeschlagen.

> Das moderne Finanzsystem wird dysfunktional
Was wäre denn die "Funktion" des Finanzsystems? Es hat keine andere
als Profitmacherei als Selbstzweck, auch um den Preis, die anderen
Teilsysteme (luhmannsch) zu zerstören. Die Rede von der "Funktion des
Finanzsystems" ist gegenstandsloser bullshit und Lebenslüge.
Aber: Man kann dem Finanzsystem von außen, politisch einen Zweck
zuweisen. Das geht natürlich nur, indem man in Eigentum
(=Verfügungsgewalt) eingreift, in der einen oder anderen Form
enteignet, also über das überschüssige, randalierende Kapital
sinnvoll verfügt. Sonst nicht. Also die Gesamtgesellschaft dem
Kapital sagt, was es gefälligst zu tun hat. Selbstverständlich können
dabei keine Kapitalgewinne abfallen, sonst hätts das Kapital schon
längst (und dankbar!) freiwillig getan.

Aber es freut mich, daß man auch luhmannsch zu den selben Resultaten
kommen kann. Momentan flottieren so 100 Billionen überschüssiges Geld
um den Planeten. Das muß weg. Am besten indem es zur gemeinnützigen
Zwangsarbeit verpflichtet wird.
> http://www.counterpunch.org/2009/03/13/is-this-really-the-end-of-neoliberalism/
> http://newleftreview.org/?page=article&view=2740
> http://www.lrb.co.uk/v33/n03/benjamin-kunkel/how-much-is-too-much

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