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  • Ottokar Domma

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Re: Bretter, Bretter, Bretter! (L. de Funès)

bismarckhering schrieb am 12. Dezember 2011 16:38

> Es gibt keine "Geldmaterie". 

Das ist nicht von mir.

> Doch, du wirst unfahig, das für das Brötchen bezahlte Geld
> auszugeben.

Das ist aber A) was anderes als Zahlungsunfähigkeit und B) die
logische Konsequenz davon, dass ich das Geldstück (oder Schein)
weggeben habe.

Nach Deiner Logik könnte man auch sagen:

Wer ein Brötchen gegessen hat, muss anschließend verhungern.
Schließlich kann er das Brötchen nicht noch mal essen. Um es logisch
zu sagen: Es werden Allquantoren mit Existenzquantoren
(http://de.wikipedia.org/wiki/Quantor) verwechselt.

> Abstraktion ist nicht so deine Stäke, oder?

Und Logik ist nicht Deine Stärke?

Korrekt wäre: Wer sein gesamtes Geld ausgegeben hat und keine
weiteren Geldquellen hat, der ist Zahlungsunfähig.

Falsch ist: Wer "viel" Geld hat und einen unendlich kleinen Teil
davon ausgibt, ist Zahlungsunfähig.

Bist Du Soziologe? Luhmann hat diese verschwurbelte Sprache aus einem
guten Grund benutzt: Er wollte das auch die Soziologie eine
anspruchsvolle Wissenschaft wird, die mit vielen Fremdwörtern um sich
wirft.

Das ist ok.

Luhmann (oder seine Jünger?) hat aber übersehen warum und wie das in
anderen Disziplinen gemacht wird: Die Wörter sollen einen bestimmten,
konkreten Sachverhalt ausdrücken und dieser bestimmte, konkrete
Sachverhalt wird definiert.

Damit die Aussage "Tausch von Geld <-> Tausch von
Zahlungsunfähigkeit" sinnvoll wird, muss man zunächst die Begriffe
definieren. Die kann man durchaus beliebig definieren, aber man muss
die Definition aufdecken.

Und wenn dann ein Soziologe daher kommt und sagt "Zahlungsunfähigkeit
sei definiert als ein Zustand bei dem man das Geld in anderer Leute
Taschen nicht ausgegeben kann", dann bekommst, naja, mitleidiges
Lächeln. Und die Empfehlung mal wieder an die frische Luft zu gehen.

> Merkst du eigentlich noch was: 
> "ein konkretes Element aus der Menge des Geldes"
> Gibt es nicht. 

Möglicherweise nicht bei Soziologen. Aber bei allen anderen gibt es
das:

„Unter einer „Menge“ verstehen wir jede Zusammenfassung M von
bestimmten wohlunterschiedenen Objekten m unserer Anschauung oder
unseres Denkens (welche die „Elemente“ von M genannt werden) zu einem
Ganzen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Geldmenge

> Schwafelbla. Als ob du je Zugriff "auf die Gesamtmenge des Geldes"
> gehabt hättest.

Ich habe vollständigen Zugriff auf die Gesamtmenge meines Geldes. 

> > Ein Bäcker macht nichts besonders. 
> > Der einzige Grund weshalb ich ihm Geld gebe, ist meine Faulheit. 
> Verstehe, Hunger spielt keine Rolle.

Nein.

Denn ich kann ja auch selbst backen.

> Schwebt dein Betrieb im luftleeren Raum, 
> oder ist er Bestandteil einer Volkswirtschaft?

In BWL und VWL werden Begriffe verwendet, die den gleichen Namen aber
unterschiedliche Bedeutungsinhalte haben.  Etwa der Begriff 'Gewinn'
für die BWL ist das die Differenz von Einnahmen und Ausgaben. Für
eine Volkswirtschaft ist es dagegen die Umlaufgeschwindigkeit von
Geld. 

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