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  • bismarckhering

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Re: Zahlungen als Paradoxon

Ottokar Domma schrieb am 12. Dezember 2011 12:48

> [...]
> Dummerweise hat Luhmann Logik nicht verstanden (oder seine Schüler),
> weshalb die oben zitierte Aussage schlicht falsch ist.

> Es wird nicht Zahlungsfähigkeit/Zahlungsunfähigkeit weitergegeben,
> sondern Geld. 

> Der komplizierte "paradoxe" Satz bedeutet schlicht nichts anderes als
> sich ein Geldstück nur an genau einem Ort befinden kann. Und das ist
> nichts paradoxes, sondern Physik.

Was ist "ein Geldstück"?
- Ein Stück Materie aus den Element "Geld"?
- Ein Stück Materie mit vereinbartem Wert?

> Luhmann benutzt hier eigentlich einen rhetorischen Trick: Er setzt
> den Zugriff auf ein konkretes Geldstück gleich mit dem Begriff
> Zahlungsfähigkeit (als den Zugriff auf Geld im allgemeinen). Und das
> ist eine unzulässige Verallgemeinerung. 

Es gibt kein "Geld als solches".
Geld ist stets symbolisierte Zahlungsfähigkeit.
Wert gewinnt es durch Akzeptanz.

> Er negiert außerdem, dass die
> empfangene Leistungen selbst einen Wert darstellt und das mit einem
> Geldschein kein Papier, sondern ein Tauschwert gemeint ist.

Was willst du jetzt sagen?
Erst meckerst du über die Gleichsetzung von "einem echten Geldstück"
mit der Zahlungsfähigkeit, die es repräsentiert, und jetzt beschwerst
du dich darüber, daß man mit einem Geldschein eben nicht so verfährt.

Denkfehler: es gibt kein "echtes Geld", völlig egal, ob es aus
Papier, Gold, Kaurischnecken, Mühlsteinen oder was-auch-immer
gefertigt ist.
Mit Ausnahme von Drogen (Zigarettenwährung) vielleicht.

> [...]
> Man geht zum Bäcker weil die dort gekauften Brötchen wertvoller sind,
> als das gegebene Geld. [...]

Nö, weil man welche für's Frühstück braucht.

Oder wolltest du uns jetzt von Warentermingeschäften mit Backwaren
erzählen?

> Der Artikel geht in diesem Stiefel weiter.

> > Und dennoch besteht nach konventioneller, "neoliberaler" Wirtschaftstheorie 
> > die Tendenz, den Refinanzierungszirkel sich durch Steuern und Arbeit zu 
> > kompensierender Zahlungsunfähigkeit lediglich als Quelle von kleinstmöglich 
> > zu haltenden Kosten zu marginalisieren: 

> Was hier gesagt wird ist: Um Gewinn zu machen, müssen die Ausgaben
> niedriger sein als die Einnahmen (Teilaussage)

Hier wird gesagt: "Wenn deine Arbeiter gleichzeitig die Abnehmer
deiner Produkte sind, führt Kostenreduktion im Lohnsektor zu
wegbrechenden Einnahmen."

Oder mit Henry Ford: "Autos kaufen keine Autos!"

> [...]Wenn Urmenschen soviele Mammuts jagen das die nicht mehr
> ausreichend Nachkommen haben, dann sterben Mammuts aus. 

Was würde das für eine fiktive -durch Mammuts gedeckte- 
Urmenschenwährung bedeuten?

> Fazit: [ Müll. ]

Du hast ein Tellerrandproblem.

b.

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