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  • tcp_fin

mehr als 1000 Beiträge seit 01.08.2003

Führungsversagen ...

wuerde ich als Gesamtursache des Chaos nennen.

Denn:
- augenscheinlich gab es keine Einsatzleitung die die vorhandenen
Mittel ihrem Zweck entsprechend koordiniert zum Einsatz brachte
- fand keine Priorisierung notwendiger Aufgaben statt, hierbei
insbesondere fehlend die Existenz von Sicherungs-,
Notfallversorgungs-, Verletztentransport- und
Schadensbekaempfungsgruppen.
- fehlte ein Logistik- und Leitsystem voellig, angefangen von der
fehlenden Verletztensammelstelle ausserhalb des Gefahrenbereiches
ueber fehlendes Routing zu DEKON-Plaetzen (abgesehen vom
Kapazitaetsmanagement)
- fehlte ein Verstaendnis fuer den Umgang mit einem C Unfall mehr
oder weniger voellig, beginnend mit der stark verzoegerten
Aufklaerung der Schadstoffe sowie dem mangelnden Bewusstsein von
Rettungskraeften.

Was haette getan werden muessen:
- die erste am Unfallort eintreffende Einheit haette unverzueglich
mit der Sicherung und der Begutachtung des Unfallausmasses beginnen
muessen, unmittelbar gefolgt von der Einrichtung einer provisorischen
Leitstelle am Unfallort.
- daraufhin folgend haette sofort mit der Schadstoffidentifikation
begonnen werden muessen, bei gleichzeitigem Beginn der
Notfallversorgung von Opfern durch geschuetzte Rettungskraefte.
- nach Grob-Identifikation des Schadstoffes und Feststellung
bestehender Gefaehrdung am Unfallort haetten die Opfer nach der
Notversorgung ueber die Verletztensammelstelle zu den DEKON Plaetzen
geleitet werden muessen.
- mit Eintreffen weiterer Rettungskraefte haetten diese sofort anhand
des o.g. Priorisierungsschemas ihre Aufgaben/Funktionsbereiche
zugeteilt bekommen muessen.

Leitstelle und Fuehrung
- die provisorische Leitstelle haette die Koordination aller
Rettungsmassnahmen uebernehmen muessen
- die Leitstelle haette mit zunehmender Zahl eintreffender
Rettungskraefte angepasst werden (z.b. durch Koordinatoren), oder -
nach parallelem Aufbau einer erweiterten Leitstelle ihre Funktion auf
diese uebertragen muessen.

Verletzte die vom Unfallort wegrobben, von der Feuerwehr ignoriert
werden und selbststaendig das Krankenhaus aufsuchen - geht`s noch ??

Von der miesen Performance bei der Schadstoffanalyse mal abgesehen -
gerade in solcehn Faellen ist es kritisch wichtig alle
Schadstoffopfer an bekannten Positionen zu haben um nach Erkennung
des Schadstoffes eine gezielte DEKON durchfuehren zu koennen. Das in
diesem Fall WASSER bei einem exothermen/aetzenden Stoff eingesetzt
wurde, spricht Baende.

Folgerung: Blinder Enthusiasmus schadet mehr als er nuetzt, Fehlende
Koordination kostet Menschenleben - bei einem Grossscchadensfall sehr
viele.

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tcp_fin
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