Die Behandlung von Krankheiten kostet in einer Marktwirtschaft Geld, weil mit Diagnose und Heilung ein Geschäft gemacht werden kann (und soll).
Die Behandlung von Krankheiten kostet nicht nur in einer Marktwirtschaft Geld, sondern in jeder Volkswirtschaft, die Geld als Zahlunsmittel einsetzt. Auch in Volkswirtschaften, die Naturalien als Zahlungsmittel einsetzen, verursacht die Behandlung von Krankheiten Kosten. Diese Kosten sind dann eben in Naturalien zu begleichen.
Es ist nicht die Schulde der Markwirtschaft, dass die Behandlung von Krankheiten Kosten verursacht. Diese Schuldzuweisund ist aburd und kann nur einem volkswirtschaftlich völlig ahnungslosen Geiste entspringen.
Normale Beschäftigte und ihre Angehörigen könnten die Kosten für die Behandlung ihrer Leiden – Arztbesuche, Medikamente, Krankenhausaufenthalte, Prothesen und Rollstühle – aus ihrem Einkommen nicht aufbringen bzw. sie können nicht die nötigen Rücklagen bilden – darauf sind ihre Löhne nicht berechnet.
Das stimmt so nicht. Normale Beschäftigte im erwerbsfähigen Alter können die Kosten für die Behandlung ihrer alltäglichen Wehwechen sehr wohl aus ihrem normalen Einkommen aufbringen. Dies gilt jedoch nicht für chronisch Kranke, schwerst Pflegebedürftige und Opfer schwerer Unfälle. Dass chronisch Kranke, schwerst Pflegebedürftige und Opfer schwerer Unfälle die Kosten ihrer Behandlungen oft nicht selbst erwirtschaften können, hat aber wiederum wenig mit der Marktwirtschaft zu tun, sondern liegt schlichtweg daran, dass ihre Behandlung Aufwände verursacht, die ihren eigenen Beitrag zur Volkswirtschaft bei weitem übersteigen.
Diese Feststellung ist ebenso banal, wie ihre Wirkung praktisch katastrophal ist. Denn so sehr alle auf ihre Gesundheit angewiesen sind, so schwer ist diese in einer Gesellschaft zu haben, in der aus ökonomischen Rechnungen heraus alle ziemlich rücksichtslos mit ihr umgehen (Teil 1: Warum Gesundheit gar nicht unser "teuerstes" Gut ist).
Wie wertvoll Gesundheit ist, hängt davon ab, was man überhaupt unter Gesundheit versteht. Wenn man darunter die Maximierung der Lebenserwartung versteht, dann ist Fesundheit tatsächlich nicht das wertvollste Gut und war es auch in der Vergangenheit in keiner Gesellschaft.
Was hat die Gesellschaft denn davon, wenn die mittlere Lebenserwartung von 80 auf 90 Jahre steigt? Ich behaupte, dass die geselschaftlichen Kosten den gesellschaftlichen Nutzen bei weitem übersteigen!