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288 Beiträge seit 16.03.2000

Totalitäre Kleriker...

Meisner vertritt offenbar eine Ideologie, nach der alles außerhalb
der Kirche verdammt ist, und nach der man sich innerhalb der Kirche
einem krankmachenden, strikten Regelwerk unterwerfen muss. Nun ja,
die Kirche treibt ja mit ihrem Zölibat viele Priester erst in
Homosexualität oder gar Pädophilie. Das System läuft, zu Ende
gedacht, darauf hinaus, dass nahezu jeder irgendwann den Regeln nicht
entspricht und dann verdammt wird.

Meisner verlangt die totale Unterordnung des Individuums unter
(vermeintliche) Interessen der "Gesellschaft" und der imaginären
Größe "Gott", die natürlich durch den weltlichen Machtapparat Kirche
vertreten wird. Dazu kommt der Zwang zum Irrationalismus, in Form von
Ablehnung der Wissenschaft und dem Pochen auf der Hinnahme
offensichtlicher Widersprüche (Unfehlbarkeit, Jungfrauengeburt). Das
ist das absolute Gegenteil der Rationalität und Individualität, die
uns in den letzten Jahrzehnten ein Höchstmaß an Fortschritt und
Freiheit gebracht haben. Der Mensch würde, falls sich so etwas
durchsetzen sollte, primitiv und an jeder Lebensfreude gehemmt
dahinvegetieren, vergleichbar den Amish People in den USA.

Wie verbreitet solcher religiöser Totalitarismus ist, zeigte sich
auch in der Rede Martin Hohmanns: Viel schlimmer als der angebliche
"Antisemitismus" sind dort die Passagen, in denen er die Unterordnung
unter Religionen faktisch für unabdingbar erklärt und alle
"Gottlosen" als gewissenlose, potentielle Mörder verunglimpft. 
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