Und Bennett legte nach: "Ich behaupte, dass es eine gute Chance auf einen Waffenstillstand gab, wenn sie ihn nicht verhindert hätten." Ob die Entscheidung des Westens, den Verhandlungsprozess zu beenden, langfristig richtig sei, könne er nicht beurteilen
Benett erzählt eine schöne Geschichte, die krankt bloß an einem klitzekleinen Problemchen:
Die Ukrainer haben keinerlei Interesse an einem Waffenstillstand, sondern an einem Frieden.
Russland hat in der Schlacht im Kyiv eine veritable Menge an Waffen verloren. Aus genau diesem Verlust resultiert die Nachfolgende Unfähigkeit Russlands noch eine wirksame Offensive auf die Beine zu stellen. Selbst Mega-Offensiven wie jüngst bei Vuhledar enden in Lachnummern.
Nachdem Russland diesen Krieg nun schon neun Jahre betreibt, nachdem Russland den Krieg auf alle erdenkliche Arten und Weisen führt, nachdem Russland sich mittlerweile die Blöße gibt und ehemaliges Hardliner-Geschwätz nunmehr nur noch als angeblich ironische Reflektion des Westens zu kaschieren sucht, sollte jedem klar geworden sein, dass es einzig und alleine um die Vernichtung des Ukrainischen Staates ging.
Entsprechend stellt sich die einfache Frage was in Folge eines Waffenstillstandes passieren würde.
Die Antwort der Ukrainer darauf ist, dass Russland binnen fünf Jahren wieder angreifen wird. So wie Russland auch seit 2008 fortlaufend in Georgien provoziert und regional in georgisches Gebiet einfällt. So wie Russland es auch in Transnistrien spielt. Das Russische Playbook halt.
Aus just diesem Grund wollen die Ukrainer keinen Waffenstillstand, sondern das von Russland angefangene Spiel bis zum Ende spielen. Bis die von Russland garantierten Grenzen von 1991 wiederhergestellt sind.