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  • loopcontrol

661 Beiträge seit 17.06.2019

Re: Ist das etwas überraschendes ?

t.traso schrieb am 19.02.2023 10:42:

Es geht bei der Berichterstattung doch gar nicht darum, wer diesen Krieg gewinnt oder verliert...und warum.
Es geht nur (und nur) darum, dass die meisten Deutschen keine Vorstellung davon haben was dieser Krieg eigentlich ist.Weil im ÖRR und anderen deutschen Medien
ein völlig falsches, verzerrtes und verharmlosendes Bild gezeigt wird.Die ganze
Grausamkeit diese Kriegs wird dort systematisch ausgeblendet.Und ja, die besteht
nun mal auch aus schwer erträglichen Bildern.
Wenn man z.B. in polnischen Medien veröffentlichtes Drohnenvideos von verschneiten Schlachtfeldern sieht, auf denen alle paar Meter ein steifgefrorener Toter liegt...und das ganze eher an die Schlachtfelder des 1.Weltkriegs erinnert. Das ist die harte Wirklichkeit dieses Krieges in der Ukraine.
Aber in deutschen Reportagen dürfen ja maximal ein paar Panzer auf einer Straße durch das Bild fahren oder sich der Reporter vor ein zerstörtes Haus stellen....aber nur nichts von der ganz realen Grausamkeit dieses Kriegs zeigen. Denn das sensible deutsche Seelchen könnte ja verunsichert werden, wenn es mit der häßlichen Wirklichkeit dieses Krieges konfrontiert wird. In dem Punkt unterscheiden sich die deutschen Medien in keinster Weise von der russischen Propagandamaschine, die auch ein Bild dieses Konflikts zeigt, das mit der Realität nichts zu tun hat.

Korrekt.

In der Berichterstattung gibt es aus gutem Grund in operativer Hinsicht mehrheitlich ukrainische Sieger und besiegte Russen. Wenn es um Opfer geht, wird das Gegenteil angewandt - zivile Opfer schaffen Empathie. Deswegen wird die "eigene" Kriegsführung als sauber, heroisch und humanistisch dargestellt bzw. von anderen Eindrücken, die gegenteliges annehmen ließen befreit und die gegnerische Kriegsführung als dreckig, feige und inhuman hervorgehoben. Das ist semantisch in etwa sowas wie "feiger Hinterhalt" udl. Man selbst ist dabei clever - der Gegner ist feige.

Das nennt man tendenziöse und selektive Kriegsberichtserstattung oder strategische Kommunikation mit Bildern und Wortern - früher als Kriegspropaganda geläufig.

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