Hallo Jakob Licht!
Jetzt muss ich mal laut lachen! Die Welt ist so klein! In der
Beschneidungsdebatte hier im Forum wurde ich öfters als Ihr
Zweitaccount bezeichnet. Naja. Mal sehen ob unsere Positionen
wirklich die gleiche sind:
>>der einzige Unterschied zu den Nazis war (natürlich), daß
die Gemeinschaft der "Erleuchteten" sich nicht nur auf die
weisse Rasse, sondern auf alle Muslime erstreckte.
Das ist ganz falsch. Der NationalSOZIALISMUS war eine typisch
deutsche und bis dato auch geschichtlich einmalige Erscheinung.
Viele werfen den Begriff des Faschismus ("Recht des Stärkeren, weil
er stark ist) mit dem deutschen Nationalsozialismus durcheinander.
Der Faschismus, zu ersten großen "Ehren" gekommen in Italien war
NICHT annähend deckungsgleich. Der Judenhass war für ihn anfangs,
nicht zentral. Es gab viele weitere Unterschiede.
Der deutsche NS lehnte sich zwar an Ideen des Faschismus an, er war
aber NUR möglich in einer sehr fortgeschrittenen Gesellschaft
(fortgeschritten in der Produktion) und hatte als ZENTRALES
(verlogenes) Element die Vorform der "Sozialpartnerschaft" - also dem
Ausgleich bzw. der Leugnung des Widerspruchs von Kapital und Arbeit
als Basis. Deswegen ja auch die große Freude vieler Deutscher
darüber. Es "brachte" ihnen was - und mehr als nur ein Mussolini der
in schrägen Uniformen Paraden in Italien abhielt.
zum Unterschied siehe z.B.
http://afyd.wordpress.com/2008/09/18/faschismus-und-nationalsozialism
us-–-zwei-begriffe-die-gleiche-sache/
Und wenn Sie schreiben "der einzige Unterschied" - so blenden Sie
damit auch aus, dass die Muslimbrüder - selbst wenn sie wollten - nie
eine (materielle) Grundlage für einen NS Staat hatten oder haben.
Nach meiner Einschätzung geht es dort im Moment darum die Macht -
unter welcher ideologischen Maske auch immer - final zu übernehmen.
Ich will diese damit nicht verharmlosen, sondern auf
Unzulänglichkeiten in Ihrer Argumentation hinweisen.
"Ansonsten ist das Programm exakt gleich:
die Hamas folgt genau dem gleichen Programm, mit dem die
Nazis (knapp) gescheitert sind - aber Ägypten (und/oder
der Iran, vielleicht sogar die Türken) werden ihnen schon
bald dabei helfen."
Hier muss ich aber dann doch einmal fragen, wie es denn zu dieser
Entwicklung gekommen ist?
Hamas ist tw. Ergebnis der israelischen Politik mit den
Palästinensern.
Der religiöse Iran ist von der US-Politik der Unterstützung des
Schahs nicht zu trennen
Und die Türkei wurde in eine Rolle gedrängt - Türkei wird niemals
Europa lt. Aussage vieler deutscher Politiker - in der die Kräfte
sich dann eben selbst ermächtigen.
Mir geht es bei all der Kritik an diesen Ländern darum zuerst einmal
vor der eigenen Haustüre zu kehren. Der Westen trägt für die
schlechte Entwicklung in diesen Ländern die Hauptschuld.
"Und wenn diese Länder es geschafft haben, Israel "von der
Landkarte zu fegen", werden sie Stück für Stück Europa
erobern - genau so wie es Hitler getan hat. "
Warum ist die folgerichtig so? Ich sage einmal: weil der Westen
diesen Ländern und der sie stützenden Bevölkerung keinen besseren
Exit erlaubt, entstand das Problem. Der Westen hat durch sein "I give
a shit about you" doch erst die Radikalen ermöglicht. Abbas wurde
geschwächt und mehr geschwächt - durch den Westen - und so wurde die
Hamas doch erst mächtig. Der arabische Frühling: entgegen dem
Geschwätz westlicher Propaganda ging es in den Aufständen - sofern
sie von der Bevölkerung getragen wurden - und nicht nur von
Frankreich, CIA und wie die Dienste alle heissen - vor allem um die
soziale Frage. Freiheitsrechte waren und sind sekundär. Warum hat der
Westen dann nicht in Ägypten - was zu diesem Zeitpunkt unter massiven
Preissteigerungen der Nahrungsmittel gelitten hatte (und weiterhin
leidet) - entsprechend geholfen und so einen sanften Machtübergang
von Mubarak Richtung "demokratischer" mal wieder nicht unterstützt.
Oder: wie sieht es mit der UNVERZEIHLICHEN Unterstützung der Saudis
durch den Westen, allen voran die USA und DLand aus? Wenn ich den
Iran - denn ich nun so richtig widerlich finde - mit den Saudis
vergleiche, dann bin ich mir sehr unsicher wer schlimmer ist.
"Eins seiner Originalzitate ist:
"Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen,
bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen,
die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme
und die Gläubigen unsere Soldaten...""
Ich weiss nicht ob das so stimmt. Ich unterstelle einmal dem wäre so
- na und?
Was erleben wir hier? Wir erleben ein typisches Produkt des Westens:
Da auch Türken Menschen sind, was zwar in D öfters ignoriert wird,
aber dennoch so ist - wollen die auch gerne beim großen Pokerspiel um
Macht, Ressourcen, Geld was auch immer, mitspielen. Lässt man sie
nicht, dann werden sie gezwungen andere Wege zu finden. Sie sind also
Spiegel von "uns". Ihre Hässlichkeit ist eigentlich die unsere und es
zeigt das Ausschluss anderer Menschen immer in die Katastrophe führt.
Jetzt muss ich mal laut lachen! Die Welt ist so klein! In der
Beschneidungsdebatte hier im Forum wurde ich öfters als Ihr
Zweitaccount bezeichnet. Naja. Mal sehen ob unsere Positionen
wirklich die gleiche sind:
>>der einzige Unterschied zu den Nazis war (natürlich), daß
die Gemeinschaft der "Erleuchteten" sich nicht nur auf die
weisse Rasse, sondern auf alle Muslime erstreckte.
Das ist ganz falsch. Der NationalSOZIALISMUS war eine typisch
deutsche und bis dato auch geschichtlich einmalige Erscheinung.
Viele werfen den Begriff des Faschismus ("Recht des Stärkeren, weil
er stark ist) mit dem deutschen Nationalsozialismus durcheinander.
Der Faschismus, zu ersten großen "Ehren" gekommen in Italien war
NICHT annähend deckungsgleich. Der Judenhass war für ihn anfangs,
nicht zentral. Es gab viele weitere Unterschiede.
Der deutsche NS lehnte sich zwar an Ideen des Faschismus an, er war
aber NUR möglich in einer sehr fortgeschrittenen Gesellschaft
(fortgeschritten in der Produktion) und hatte als ZENTRALES
(verlogenes) Element die Vorform der "Sozialpartnerschaft" - also dem
Ausgleich bzw. der Leugnung des Widerspruchs von Kapital und Arbeit
als Basis. Deswegen ja auch die große Freude vieler Deutscher
darüber. Es "brachte" ihnen was - und mehr als nur ein Mussolini der
in schrägen Uniformen Paraden in Italien abhielt.
zum Unterschied siehe z.B.
http://afyd.wordpress.com/2008/09/18/faschismus-und-nationalsozialism
us-–-zwei-begriffe-die-gleiche-sache/
Und wenn Sie schreiben "der einzige Unterschied" - so blenden Sie
damit auch aus, dass die Muslimbrüder - selbst wenn sie wollten - nie
eine (materielle) Grundlage für einen NS Staat hatten oder haben.
Nach meiner Einschätzung geht es dort im Moment darum die Macht -
unter welcher ideologischen Maske auch immer - final zu übernehmen.
Ich will diese damit nicht verharmlosen, sondern auf
Unzulänglichkeiten in Ihrer Argumentation hinweisen.
"Ansonsten ist das Programm exakt gleich:
die Hamas folgt genau dem gleichen Programm, mit dem die
Nazis (knapp) gescheitert sind - aber Ägypten (und/oder
der Iran, vielleicht sogar die Türken) werden ihnen schon
bald dabei helfen."
Hier muss ich aber dann doch einmal fragen, wie es denn zu dieser
Entwicklung gekommen ist?
Hamas ist tw. Ergebnis der israelischen Politik mit den
Palästinensern.
Der religiöse Iran ist von der US-Politik der Unterstützung des
Schahs nicht zu trennen
Und die Türkei wurde in eine Rolle gedrängt - Türkei wird niemals
Europa lt. Aussage vieler deutscher Politiker - in der die Kräfte
sich dann eben selbst ermächtigen.
Mir geht es bei all der Kritik an diesen Ländern darum zuerst einmal
vor der eigenen Haustüre zu kehren. Der Westen trägt für die
schlechte Entwicklung in diesen Ländern die Hauptschuld.
"Und wenn diese Länder es geschafft haben, Israel "von der
Landkarte zu fegen", werden sie Stück für Stück Europa
erobern - genau so wie es Hitler getan hat. "
Warum ist die folgerichtig so? Ich sage einmal: weil der Westen
diesen Ländern und der sie stützenden Bevölkerung keinen besseren
Exit erlaubt, entstand das Problem. Der Westen hat durch sein "I give
a shit about you" doch erst die Radikalen ermöglicht. Abbas wurde
geschwächt und mehr geschwächt - durch den Westen - und so wurde die
Hamas doch erst mächtig. Der arabische Frühling: entgegen dem
Geschwätz westlicher Propaganda ging es in den Aufständen - sofern
sie von der Bevölkerung getragen wurden - und nicht nur von
Frankreich, CIA und wie die Dienste alle heissen - vor allem um die
soziale Frage. Freiheitsrechte waren und sind sekundär. Warum hat der
Westen dann nicht in Ägypten - was zu diesem Zeitpunkt unter massiven
Preissteigerungen der Nahrungsmittel gelitten hatte (und weiterhin
leidet) - entsprechend geholfen und so einen sanften Machtübergang
von Mubarak Richtung "demokratischer" mal wieder nicht unterstützt.
Oder: wie sieht es mit der UNVERZEIHLICHEN Unterstützung der Saudis
durch den Westen, allen voran die USA und DLand aus? Wenn ich den
Iran - denn ich nun so richtig widerlich finde - mit den Saudis
vergleiche, dann bin ich mir sehr unsicher wer schlimmer ist.
"Eins seiner Originalzitate ist:
"Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen,
bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen,
die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme
und die Gläubigen unsere Soldaten...""
Ich weiss nicht ob das so stimmt. Ich unterstelle einmal dem wäre so
- na und?
Was erleben wir hier? Wir erleben ein typisches Produkt des Westens:
Da auch Türken Menschen sind, was zwar in D öfters ignoriert wird,
aber dennoch so ist - wollen die auch gerne beim großen Pokerspiel um
Macht, Ressourcen, Geld was auch immer, mitspielen. Lässt man sie
nicht, dann werden sie gezwungen andere Wege zu finden. Sie sind also
Spiegel von "uns". Ihre Hässlichkeit ist eigentlich die unsere und es
zeigt das Ausschluss anderer Menschen immer in die Katastrophe führt.