Ansicht umschalten
Avatar von aim pegiff
  • aim pegiff

mehr als 1000 Beiträge seit 20.08.2009

Anpassungslehre oder Kritik?

Der Artikel beginnt mit der Behauptung:

Warum die Mainstream-Ökonomen Marx so vehement leugnen und ignorieren

Das ist ein Watschenmann, der dann im Folgenden abgehandelt wird. M wird nämlich, wenigstens hierzulande, überhaupt nicht geleugnet oder igoriert, sondern durchaus behandelt, nur eben irreführend, was leider auch im Artikel passiert:

Im Artikel ist die Kritik inhärent, d.h. sie wird an den (ideologischen) Maßstäben des Kapitalismus selbst gemessen und dann festgestellt, dass er seine eigenen Maßstäbe nicht erfüllt. Dieser "dialektische" Widerspruch ist:

Die Konkurrenz treibt die Unternehmer an, bis von der Konkurrenz fast nichts mehr übrig ist.

und

Jeder Kapitalist [...] weitet seine Produktion ständig aus, um nicht unterzugehen. Doch die meisten Märkte sind irgendwann gesättigt und können die zusätzlichen Waren nicht mehr aufnehmen.

Von dieser Form der Kritik lassen sich Befürworter des K aber wenig beeindrucken (und schon garnicht Kapitalisten), sondern sie können sich entspannt zurücklehnen und sagen: "Ja, stimmt, aber ..." und dann kommt entweder irgendeine Rechtfertigung (z.B. die über die kreative Zerstörung des K) oder konstruktive Verbesserungsvorschläge, etwa, dass der Staat dann irgendwie steuernd eingreifen müsse. In diesem Zusammenhang wird M dann auch schonmal als großer Ökonom anerkannt und gewürdigt.

Hier ein Link über diese Technik des Vereinnahmens: https://www.youtube.com/watch?v=y29YiYTqYvM

P.S.: Möglicherweise steht im Buch anderes, aber der Titel "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung" lässt nichts gutes vermuten.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.12.2016 12:07).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten