Queru schrieb am 20.12.2016 13:05:
Klaus N schrieb am 20.12.2016 10:09:
Queru schrieb am 20.12.2016 09:24:
Unsinn, oder auch verklärte Wahrnehmung!
Marx rüttelt mit seiner Analyse, seiner Kritik der politischen Ökonomie, an den Grundfesten der kapitalistischen Wirtschaftsweise, indem er deren Dysfunktionalität aufzeigt. Damit ist er ganz offiziell geächtet, auch wenn er in den maßgeblichen Führungsetagen durchaus ernst genommen wird. Und dennoch hält man sich ein Heer an Schamanen, die gebetsmühlenartig verkünden, dass Marx widerlegt sei. Allein ist mir lediglich die Behauptung der Widerlegung, nicht aber sie selbst bekannt. Und für die "Anpassungen" stehen wohl eher bürgerliche Ökonomen denn Marx.Queru
Naja. Das Problem ist eher, dass Marx nur eine mögliche Lösung sieht, nämlich die Überwindung des Privateigentums an Produktionsmitteln.
Was haben Sie gegen logische Stringenz? Wenn das private Eigentum an Produktionsmitteln sich als Ursache für die gesellschaftlichen Verwerfungen herauskristallisiert, dann muss man es überwinden, wenn man denn ernsthaft gegen diese Verwerfungen angehen will.
"consistency is the hobgoblin of little minds"
Aber ernsthaft: selbst wenn das Privateigentum unausweichlich zu Verwerfungen führt, folgt daraus nicht, dass seine "Überwindung" zu gesellschaftlich besseren Ergebnissen führt.
Und das wird noch deutlicher, wenn man die vermeintliche Stringenz der Marx'schen Theorie überwindet und sich die Folgen der "Überwindung" in der Realität ansieht.
Werfen wir einen Blick auf die nunmehr entstandene gesellschaftliche Struktur. Das Kapital ist Geschichte - bleibt nur eine Klasse übrig - wieviele Parteien bräuchte es da wohl? Es geht um eine gesamtgesellschaftliche Interessenvertretung, da müssen Sie die Menschen nicht mehr gegeneinander ausspielen!Ihr persönliches Problem scheint wohl darin zu bestehen, dass Sie sich von diesem System nicht so recht trennen können. Das fesselt Ihren Geist. In einer besseren Gesellschaft braucht es aber die Ihnen lieb gewordenen Strukturen einfach nicht mehr!
Queru
Stimmt. Ich möchte, dass es gegensätzliche Interessen gibt, dass es Meinungsvielfalt und Streit und Kompromisse gibt. Eine Welt, in der es das nicht gibt, kann nur eine totalitäre sein, egal ob es ein Gottesstaat oder eine klassenlose Gesellschaft ist. Ausserdem wäre eine solche Welt langweilig und von Stillstand gekennzeichnet.