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  • Klaus N

mehr als 1000 Beiträge seit 28.09.2004

Re: Unsinn...

rackz schrieb am 22.12.2016 19:29:

Das generelle Fehlen der Brauchbarkeit eines Arbeiters kommt in deiner Darlegung gar nicht vor. Der Unternehmer braucht jemanden und jemand anders braucht Arbeit udn dann findet sich schon ein Lohn.
Bei 7 mio. die kein Unternehmer braucht, möchtest du weiterhin von diesem schönen Prinzip des Interessengegensatzes sprechen? Vom Rest der Welt fangen wir gar nicht erst an.

Mir ging es um das Prinzip, das für 43 Millionen offenbar auf Basis der beiderseitigen Freiwilligkeit funktioniert, und für die grosse Mehrheit Löhne (und einen Lebensstandard) weit oberhalb des Existenzminimums ermöglicht und es sogar schafft, dass auch für die 37 übrigen Millionen ein materiell gutes Leben möglich wird. Etwas, das Marx (um den es hier ja unterschwellig auch geht) für ausgeschlossen gehalten hätte.

Du kannst heute doch einen Arbeiter für nahezu lau bekommen, aber trotzdem will die keiner anstellen. Wie kommt das? Ist der Lohn noch zu hoch?

Nach humanitären Gesichtspunkten ist der Lohn natürlich nicht zu hoch. Das Problem ist eher, dass viele Menschen nicht in der Lage sind (zum Beispiel aufgrund von fehlender Ausbildung oder auch von gesundheitlichen (körperlich und/oder psychisch) Problemen nicht genug Mehrprodukt erwirtschaften können. Wir können aber das Problem auch umdrehen, und sagen, die Unternehmen schaffen es nicht, für jeden eine Arbeit zu finden, deren Mehrprodukt über dem Existenzminimum liegt.

Und die wahre Tragödie ist, dass die meisten dieser 7 Millionen ja wirklich arbeiten wollen, und dass gute Arbeit (selbst wenn sie schlecht bezahlt wird) etwas ist, was dazu beiträgt dem menschlichen Leben einen Sinn zu geben), und den Menschen besser in die Gesellschaft einbindet.

Was ist das tolle an dem Prinzip, dass die einen noch arbeiten dürfen und über Abzüge diejenigen ernähren sollen, die arbeitsfähig sind, arbeiten wollen, aber niemand arbeiten lässt. Warum finden die am schönen Markt nicht zusammen?

Das Tolle an dem Prinzip ist die Freiwilligkeit für die 43 Millionen. Ich habe die Befürchtung, dass, um die 7 Millionen auch unterzukriegen, man diese Freiwilligkeit aufgeben muss. Hast Du denn einen Vorschlag, wie man das lösen könnte?

Schiefe Analogie: ich halte es für eine Sauerei, dass viele nette, zuverlässige, liebenswerte Menschen auf der Welt keinen Partner finden. Aber deswegen würde ich nicht auf die Idee kommen, dass es eine Liebesagentur geben muss, die unter Androhung von Sanktionen jeden Menschen mit dem aus verwaltungstechnischen Gründen passendsten Partner zwangsverheiratet.

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