L.Willms schrieb am 26.12.2016 19:12:
Der Durchschnitt und die Preisdifferenzierung wird z.B. bei der Fleischproduktion von vorneherein berücksichtigt und als solches vorausgesetzt.
Wenn vom Schwein die Lende teurer verkauft wird als der Fuß, muß deren Preis aber in der Summe trotzdem die Produktionskosten von dem ganzen Schwein decken, da man ja einzelne Stücke nicht separat produzieren kann (außer man produziert alles als "Formfleisch" aus von den Knochen abgeschabten Resten). Hier spielen tatsächlich unterschiedliche Präferenzen für verschiedene Körperteile eines Schlachttieres eine Rolle bei der Differenzierung der Preise für diese verschiedenen Körperteile, die aber in der Basis durch die Produktionskosten des Schweins insgesamt determiniert sind [...]
Anschaulich beschrieben, danke dafür. Es besteht aber ein Unterschied zu dem Beispiel mit Händler und Kalender. Nur 90% von einem Schwein zu schlachten geht nicht. Deswegen ist die Entscheidungsregel beim Schlachten eine leicht andere, als bei der Kalenderbestellung.
Bei den Kalenderbestellungen geht es um: kaufe so viele Kalender zu einem Preis von 100, dass du jeden Kalender mit Gewinn verkaufen kannst. Es geht also um die Frage, wie viele Kalender soll ich kaufen.
Beim Schlachten heisst die Regel: schlachte das Schwein erst dann, wenn die Summe der für die Einzelteile erzielbaren Preise höher sind als die Produktionskosten. Es ist also eine binäre Entscheidung. (Nebenbei: beim Schwein gehts um das Problem der Kuppelproduktion. Ein Problem, dass Buchhalter, Philosophen, Ökonomen und selbst Finanzämter schon lange beschäftigt).