Klaus N schrieb am 27.12.2016 15:32:
L.Willms schrieb am 27.12.2016 08:13:
Wenn wir über kapitalistische Produktionsweise reden, dann hilft Ihr Händler mit seinen Kalendern ziemlich wenig.
Nun, das Beispiel kann man ohne weiteres auf einen Produzenten (den Verleger) übertragen. Ersetzen Sie den Kaufpreis des Händlers durch die Produktionskosten des Verlegers und sie finden das gleiche Dilemma.
Was übrigens auch schon einen Hinweis darauf gibt, dass die Fixierung von Marx auf die menschliche Arbeit bei echten wirtschaftlichen Problemstellungen nicht wirklich hilfreich ist.
Was für ein Dilemma? Das Problem jedes einzelnen Kapitalisten, seinen maximalen Anteil am gesamtgesellschaftlich ereugten Mehrwerts abzuschöpfen, und dabei doch abhängig zu sein von der Anarchie des Kapitals. Es ist verloren...
Aber mit dem Gebrauchswert von einem Liter Milch vs. einem Liter Azeton hat das wenig zu tun. Außer natürlich, daß eine Ding einen Nutzen für einen Menschen haben muß, bevor das Ding zur Ware werden kann.
Und natürlich ist die lebendige menschliche Arbeit das einzige, was neue Werte hervorbringt. Nur von Fallobst kann man sich nicht ernähren. Der Mensch muß arbeiten, das unterscheidet uns von den sonstigen Tieren, aus denen wir uns durch gesellschaftlche Arbeit herausgearbeitet haben.
Klaus N schrieb am 27.12.2016 15:32:
L.Willms schrieb am 27.12.2016 08:13:
Der Händler produziert nichts und fügt dem Produkt keinen Wert hinzu.
Auch nicht, wenn der Händler Arbeiter zur Lagerverwaltung und zur physischen Verteilung der Ware beschäftigt?
Nebenbei: die Aufgabe des Händlers ist es, die Produkte zum Endverbraucher zu bringen. Ein Produkt, das nicht beim Verbraucher ankommt, kann seinen Gebrauchswert nicht verwirklichen. Es ist damit (sowohl für Marx als auch für den mainstream) wertlos.
Der physische Transport von Waren fügt allerdings Wert hinzu, aber das reine Feilschen um den Anteil am Gesamtprofit tut es nicht.
Sie sind ein Musterbeispiel für die Vulgärökonomie, die auf der Oberfläche der Erscheinungen herumvagabundiert und von nichts etwas versteht.