Klaus N schrieb am 20.12.2016 13:33:
L.Willms schrieb am 20.12.2016 13:19:
Klaus N schrieb am 20.12.2016 12:26:
L.Willms schrieb am 20.12.2016 12:10:
Aber -- Marx ist der erste, der den Kapitalismus wissenschaftlich erforscht und dargestellt hat. Und der weltweite Erfolg seiner wissenschaftlichen Arbeiten hält bis heute an, während man die Fehlversuche der meisten Vulgär-Ökonomen schon längst wieder vergessen hat.
Hmmm. Wissenschaftlich in welchem Sinne?
Und welche Fehlversuche welcher Vulgärökonomen meinst Du?
Wissenschaftlich im Sinne wissenschaftlicher Forschung, d.h. unter anderem den Digen auf den Grund zu gehen, an die Wurzel, ohne Rücksicht auf die Ergebnisse.
Ja. Ich glaube tatsächlich, dass Marx sich bemüht hat, diesem Anspruch gerecht zu werden.
Was aber für mich bei Marx (und bei seinen Anhängern noch mehr) fehlt, ist die empirische Überprüfbarkeit, die Falsifizierbarkeit. (Mehr dazu steht bei Popper, die offene Gesellschaft und ihre Feinde).
Sicher?
Das sind zwei völlig unterschiedliche Werke. Die offene Gesellschaft ist kein wissenschaftstheoretisches Buch, sondern ein gesellschaftstheoretisches und behandelt ein vöällig anderes, wenn auch hochaktuelles Thema. Du müßtest schon in Logik der Forschung nachschauen...
Das macht Marx mehr zu einer Theologie als zu einer Wissenschaft, selbst wenn man ihn mit der Mainstream-Ökonomie vergleicht (die auch einiges an Dogmen hat, die sich aber dennoch langsam weiterentwickelt).
Du darfst die Methoden der Wirtschafts- und Gesellschaftwissenschaften nicht mit denen der exakten Wissenschaften vergleichen. Abgesehen davon sind auch nicht alle naturwissenschaftlichen Theorien falsifizierbar, und dennoch werden sie nicht verworfen.
Dem Religionskritiker Marx bzw. seinen Theorien eine Nähe zur Theologie zu bescheinigen, das liest man auch nicht alle Tage. Welche Werke von Marx hast Du gelesen, die Deine Meinung stützen?