Re: Fehlender Erfolg

Klaus N schrieb am 21.12.2016 16:42:

klaudie schrieb am 21.12.2016 15:55:

Um zum Thema zurückzukommen: Der Versuch über eine wissenschaftstheoretische Argumentation a la Popper dem Marx unwissenschaftliches Denken vorzuwerfen, ist sachlich zu kurz gegriffen, da hier erkenntnistheoretisch zu argumentieren wäre. Aus diesem Grunde wies ich eingangs darauf hin, dass die stringente und konsequente Argumentation im Rahmen marxistischen Denkens mitnichten dogmatisch ist, sondern lediglich der Marxistischen Methodik geschuldet.

Einer von uns beiden (oder vielleicht auch beide) vermischt da die Ebenen.

Ich, weil ich sage, wer etwas nicht falsifizierbares behauptet, betreibt keine Wissenschaft, sondern stellt unbeweisbare Dogmen auf.

Womit du zunächst selber ein Dogma aufgestellt hast, welches falsifikationsfrei
angewendet wird. Ein Dogma welches dann Wissenschaftlichkeit zulässt oder auch nicht,

Wenn die Beurteilung, was Dogma ist, für Dich eine erkenntnistheoretische, keine wissenschaftstheoretische Frage sind, kann ich deinen Punkt zumindest verstehen, auch wenn ich ihn nicht teile.

Ich behaupte lediglich du wendest Popper selber als ein Dogma an. Ich habe zudem nachgewiesen, dass dieses Dogma aus einer verkürzten, weil ausschliesslich wissenschafttheoretischen perspektive entstammt. Nochmal Ich kann nicht behaupten, dass Wissenschaft ausschliesslich an Falsifikation gebunden ist, weil ich mit dieser absoluten Aussage die Falsifikation selbst aufgebe.

Zudem habe ich erkenntnistheoretisch gezeigt, dass der Wahrheitsbegrif bei Marx und fortfolgend der Kritischen Theorie nicht durch Popper adäquat erfasst wird. Das ist genau die Stelle an der er versagt.

Du, weil Du sagst, die Wissenschaftstheorie hat nicht das letzte Wort über Wissenschaftlichkeit, das hat die Erkenntnistheorie.

ich sage nur, dass die hier angesprochenen Probleme erkenntnistheoretisch behandelt werden müssen, während der Rückzug auf Wissenschaftsheorie eine Verflachung und Verkürzung der Problematik darstellt.