Selbstherrschaft schrieb am 20.12.2016 06:28:
Marx und die Marxisten haben als ausgesprochene Materialisten am Kern vorbei gedacht.
Faseln dauernd von Dingen und Zusammenhängen, als ob diese ein Eigenleben hätten.
Dabei steht der Mensch, der Handelnde im Zentrum des Ganzen, er gibt erst 'Sinn', er bringt das Rad zum laufen.
Solange man nicht erkennt, das es der Mensch ist, der aus verschiedenen Gründen so oder so handelt , es eben keine große Maschine ist, die so und nicht anders funktioniert, die da vor sich hin tuckert, es eben recht wenige tatsächliche Zwänge gibt, solange wird man mit dem Ansatz des Gesellschaftsingenieurswesens eben immer wieder auf die Schnautze fallen. ...
Mein Gott, der historische Materialismus stellt doch nach eigener Intention (!) die erste systematische Untersuchung der materialen Gründe bzw. Interessen dar, die darüber Auskunft geben, warum unter spez. gesellschaftlichen Bedingungen - lies: historisch gewordenen, materialen Bedingungen, die eigenen Interessen wahrzunehmen - lebende Menschen so und nicht anders handeln.
Wenn's z.B. bei Marx heißt, alle Geschichte sei die Geschichte von Klassenkämpfen, dann muss man schon Tomaten auf den Augen haben, um nicht zu erkennen, dass es um das Verhalten von Menschen geht. In Gesellschaften lebenden Menschen nota bene, wovon Sie, der anscheinend jegliche gesellschaftliche Organisation als "Faschismus" denunziert, recht wenig Ahnung zu haben scheinen.
Dem skizzierten Ansatz halten Sie, zumindest in diesem Forum, in einem fort ihre moralischen Sollens-Predigten entgegen, die davon handeln, wie "ein wirklich freier Mensch" leben müsste, wobei gleichzeitig im Unklaren bleibt, woher sie die Kriterien für solche Urteile beziehen.