DJ Holzbank schrieb am 21.12.2016 11:58:
Mein Gott, der historische Materialismus stellt doch nach eigener Intention (!) die erste systematische Untersuchung der materialen Gründe bzw. Interessen dar, die darüber Auskunft geben, warum unter spez. gesellschaftlichen Bedingungen - lies: historisch gewordenen, materialen Bedingungen, die eigenen Interessen wahrzunehmen - lebende Menschen [so und nicht anders handeln.][?]
Offenkundig handeln nicht alle Menschen gleich, selbst wenn sie am gleichen Ort, zur gleichen Zeit, der gleichen Klasse angehören.
Typisch Materialisten, den Mensch als Maschine begreifend.
Wundert ihr euch denn so garnicht, warum bisher jedes eurer Wirklichkeitsmodelle an eben der Wirklichkeit zerschellte, kleiner Tip, der Fehler liegt nicht in der Wirklichkeit!?
Wenn's z.B. bei Marx heißt, alle Geschichte sei die Geschichte von Klassenkämpfen, dann muss man schon Tomaten auf den Augen haben, um nicht zu erkennen, dass es um das Verhalten von Menschen geht. In Gesellschaften lebenden Menschen nota bene, wovon Sie, der anscheinend jegliche gesellschaftliche Organisation als "Faschismus" denunziert, recht wenig Ahnung zu haben scheinen.
Natürlich ist nicht jede Gesellschaft faschistisch, faschistisch ist der auf Zwang basierende Staat, denn jeder Staat ist zwar Gesellschaft, aber nicht jede Gesellschaft ist Staat.
Dem skizzierten Ansatz halten Sie, zumindest in diesem Forum, in einem fort ihre moralischen Sollens-Predigten entgegen, die davon handeln, wie "ein wirklich freier Mensch" leben müsste, wobei gleichzeitig im Unklaren bleibt, woher sie die Kriterien für solche Urteile beziehen.
Woher ich das weiß, weil es so ist oder kannst Du wollen, das dein Wollen negiert wird? Und wer diesen Achtungsanspruch an einen anderen Menschen richtet, geht davon aus, das dieser diesen Achtungsanspruch versteht und daher achtet, denn sonst wäre es witzlos diesen Achtungsanspruch gegenüber einem Nichtverstehenden zu äußern.
Wer aber dem anderen dies Verstehen zuspricht, der spricht ihm gleichzeit eben diesen Anspruch seinerseits zu und so entsteht die gegenseitige Achtungsbeziehung.
Damit wären wir beim Nicht-Zwangs-Initiations-Prinzip, was da lautet: Initiiere keinen Zwang gegen einen anderen Menschen, der nicht zuvor unprovoziert gegen dich Zwang übte! Zwang ist nur zulässig zur Abwehr eines unprovozierten Zwangs und hat keine Straffunktion.
Ist doch ganz einfach! Die Welt, das Naturrecht, muß man nur (an)erkennen (wollen) und nicht in Büchern immerfort die Gedanken anderer über die Welt lesend, sich deren Gedanken zu Eigen machend nach-denken.
Die Welt kann recht sein, ganz ohne Marx und Co., wenn man nur die Wirklichkeit erkennt!
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.12.2016 18:05).