Crest_ schrieb am 1. Juni 2005 6:00
> Sowenig wie die Orientierung an einer bestimmten Religion etwas in
> einer Verfassung zu suchen hat (steht dort ja glücklicherweise auch
> nicht), sowenig sollte dort auch ein bestimmtes Wirtschaftssystem
> festgeschrieben sein.
Im Bezug auf das Wirtschaftssystem gebe ich Dir völlig recht.
Wir müssen aber irgendwie der Situation Rechnung tragen, daß mit
unterschiedlichem wirtschaftlichen Gewicht (vulgo: Reichtum) auch
sehr unterschiedliche Möglichkeiten zur politischen Einflußnahme
verbunden sind.
Es geht dabei nicht nur um professionellen Lobbyismus, der erst durch
die Fokussierung der Interessen in (wirtschaftlich relevanten)
Pressure Groups möglich wird. Es geht auch um die vielfältigen
Möglichkeiten mit wirtschaftlicher Macht die öffentliche Meinung zu
beeinflussen.
Und mehr als alles andere geht es um die vielfältigen und direkten
Zugänge, die ausreichendes Privatvermögen zu den politischen
Entscheidungsträgern verschafft. Was glaubst Du wohl wessen Einladung
Herr Schröder annehmen würde, wenn er von Dir bzw. Herrn Ackermann
oder Herrn Schremp am selben Abend zum Essen eingeladen würde?
Ich glaube, ich übertreibe nicht, wenn ich sage, daß die Kontrolle
über wirtschaftliche Macht, insbesondere über den Fluß und die
Verfügbarkeit von Kapital heute etwa den Stellenwert im politischen
Geschäft einnimmt, den früher die Kontrolle über bewaffnete Truppen
besaß. Ohne entsprechende Hausmacht wird man einfach nicht ernst
genommen.
Wenn eine Verfassung grundsätzliche Regeln für das Zusammenleben und
die Organisation einer Gesellschaft enthalten soll, gehört eine
Antwort auf diese, für die Verteilung politischer Macht höchst
relevante Frage ebenso in die Verfassung, wie eine klare Position zur
Stellung und zum Umgang mit bewaffneten Kräften.
Sorry, wenn ich mich zuerst unklar ausgedrückt habe.
microB
> Sowenig wie die Orientierung an einer bestimmten Religion etwas in
> einer Verfassung zu suchen hat (steht dort ja glücklicherweise auch
> nicht), sowenig sollte dort auch ein bestimmtes Wirtschaftssystem
> festgeschrieben sein.
Im Bezug auf das Wirtschaftssystem gebe ich Dir völlig recht.
Wir müssen aber irgendwie der Situation Rechnung tragen, daß mit
unterschiedlichem wirtschaftlichen Gewicht (vulgo: Reichtum) auch
sehr unterschiedliche Möglichkeiten zur politischen Einflußnahme
verbunden sind.
Es geht dabei nicht nur um professionellen Lobbyismus, der erst durch
die Fokussierung der Interessen in (wirtschaftlich relevanten)
Pressure Groups möglich wird. Es geht auch um die vielfältigen
Möglichkeiten mit wirtschaftlicher Macht die öffentliche Meinung zu
beeinflussen.
Und mehr als alles andere geht es um die vielfältigen und direkten
Zugänge, die ausreichendes Privatvermögen zu den politischen
Entscheidungsträgern verschafft. Was glaubst Du wohl wessen Einladung
Herr Schröder annehmen würde, wenn er von Dir bzw. Herrn Ackermann
oder Herrn Schremp am selben Abend zum Essen eingeladen würde?
Ich glaube, ich übertreibe nicht, wenn ich sage, daß die Kontrolle
über wirtschaftliche Macht, insbesondere über den Fluß und die
Verfügbarkeit von Kapital heute etwa den Stellenwert im politischen
Geschäft einnimmt, den früher die Kontrolle über bewaffnete Truppen
besaß. Ohne entsprechende Hausmacht wird man einfach nicht ernst
genommen.
Wenn eine Verfassung grundsätzliche Regeln für das Zusammenleben und
die Organisation einer Gesellschaft enthalten soll, gehört eine
Antwort auf diese, für die Verteilung politischer Macht höchst
relevante Frage ebenso in die Verfassung, wie eine klare Position zur
Stellung und zum Umgang mit bewaffneten Kräften.
Sorry, wenn ich mich zuerst unklar ausgedrückt habe.
microB