Im Kapitalismus wird nicht nach einem erkannten Bedarf produziert, sondern stets die maximal verkaufbare Menge. Die nun lässt sich eben nicht immer verkaufen und zu Marxens gab es die von ihm richtig analysierten Überproduktionskrisen. Weil zu viel produziert wurde, war das Produkt plötzlich unverkäuflich, die Arbeiter wurden entlassen und damit war der erste Schritt zu einer selbstverstärkenden kapitalistischen Krise getan.
Warum treten die heute weniger auf? Dazu kann man sich einmal auf einem Souk umsehen, dem Markt in arabischen Ländern. Früher gab es dort artifizielles Handwerk zu kaufen. Aus und vorbei, alles Plastik. Und wie man schon ahnt: das ist die Überproduktion, die sich in den Zentren des Kapitalismus nicht verkaufen ließ. Spottbillig natürlich, der Preis wird bei Ü-Ware reduziert. Dem Handwerker keine Chance lassend.
Muss das sein? Hier ist Kapitalismuskritik durchaus am Platze. Denn dem Handwerker wurde seine eigenständige Existenz genommen, es findet da keine Wertschöpfung mehr statt. Stattdessen ist er Händler im Dienst von fremden Organisationen. Gegenwehr ist kaum möglich, das System drückt allen sein Verwertungsgesetz auf.
Ein Zwang, dem auch wir unterliegen. Ja, da darf man schon mal fragen: muss das sein?
Gruß Artur