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  • morgen Stern

988 Beiträge seit 03.10.2015

Re: Fülberth suspendiert systemische Krise

morgen Stern schrieb am 13.05.2021 14:27:

Gibt's eigentlich irgendwo Zeitreihen-Aufbereitungen der Weltwirtschaft so wie meinereiner das haben möchte? Also z. B. unterteilt gemäß trinitarischer Formel und Wachstum unterteilt nach Kosten der Ware Arbeitskraft und Mehrwert in Form von Kapitalreproduktion einerseits und meinetwegen Luxuskonsum andererseits? Die quasi einzige, quellenlose Zeitreihe, die ich zum Luxuskonsum jetzt bei längerer Suche im Netz auftun konnte, reicht bloß bis 1990 zurück, deutet aber zumindest darauf hin, dass das Segment deutlich stärker als das globale BIP steigt:
https://www.visualcapitalist.com/charting-the-rise-and-fall-of-the-global-luxury-goods-market/

Hm, ich trag mal nach, dass https://www.heise.de/forum/p-38901103/ mich über den dortigen Link und dort den Link in

Because, for money’s sake — the money of the already super ultra mega rich, mostly — the West didn’t let the world have vaccines, the very ones it created for the public interest reason of giving them to an entire world, only to backtrack once the choice had to be made.

und dort wiederum den Link in

Now contrast America with a society like France. There, capital income is only about twenty percent of the economy — not fifty.

zu https://www.theglobaleconomy.com/ getragen hat.

Während der Artikel des letzten Zitats - soweit ich sehe - die 50-Prozent-Behauptung für USA nicht belegt, belegt diese Quelle für die Verhältnisse in Frankreich eher, dass in den USA das Verhältnis etwas geringer ist als in Frankreich: https://www.theglobaleconomy.com/USA/Capital_investment/

Allerdings erscheint mir der ganze Ansatz des Verhältnisses von Investment zu BIP zu kurz gegriffen. Nehmen wir mal an, dass der Luxuskonsum im von mir gegebenen Link halbwegs präzise mit 350 Mrd. $ geschätzt ist, fällt er in den etwa 90 Billionen $ des Welt-BIP laut https://en.wikipedia.org/wiki/Gross_world_product kaum ins Gewicht, ca. 0,3 %, kaum erwähnenswert. Ich frage mich allerdings, inwieweit der Investment-Begriff die Kapital(re)produktion präzise trifft: Investment dürfte ja nur Erweiterung der Produktionsmittel erfassen, soweit diese Erweiterung von außen eingekauft wird. Was aber findet an Erweiterung und Ersatz innerhalb der Unternehmen statt? Und zählt Ersatz von außen überhaupt als Investment, wo BWL ja eher über Abschreibungen nachdenken würde? Bürgerliche Ökonomie würde ja ganz grundsätzlich bestreiten, dass Ersatz irgendwas mit dem Verhältnis von Kapital und Arbeit zu tun haben könnte. Das ist aber bloß Ausfluss der Vorstellung, das Kapital wäre die eigentliche produktive Kraft, während es in Wirklichkeit halt stets bloß die Arbeit ist, die insofern selbstverständlich auch den Ersatz von Produktionsmitteln besorgt ...

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