Gerade gibt es in Belgien einigen Ärger um Äußerungen des belgischen Gesundheitsministers, der Medien gegenüber offen zugab, dass z.B. das Schließen der nicht lebensnotwendigen Geschäfte in Belgien kaum eine direkte Wirkung gehabt haben wird, sondern dass man diese Maßnahme nur im Sinne eines "Elektroschocks" auf die Bevölkerung angewendet habe.
Bei Einhaltung der üblichen Hygiene-Konzepte wären die Geschäfte auch im Weihnachtstrubel kein wirklicher Infektionsherd geworden, doch man hätte durch das Schließen der Geschäfte noch einmal die Bevölkerung richtig wachrütteln- und ihr so klar machen können wie ernst die Lage ist.
Eine belgische Virologin bestätigte dann mit ihrer Einschätzung noch die Aussagen des Ministers.
https://www.grenzecho.net/46177/artikel/2020-11-30/schliessung-nicht-essenzieller-geschafte-um-bevolkerung-zu-schocken
Nun ist natürlich der Ärger groß. Allerorten heißt es, diese Geschichte ließe tief in die Denkweise der Politiker blicken.
Das denke ich auch. Aber für mich ist das nichts Neues. Auch wenn wir hier in D nur einen kleinen Lockdown hatten und nicht so einen harten wie in Belgien, gehe ich davon aus, dass die Schließungen von Gastronomie, Kinos, Theater und dergleichen auch in allererster Linie ein Schockeffekt sein sollten, und das die direkten Wirkungen der Maßnahmen eher vernachlässigbar sind.
Tja, die Frage ist nun: Braucht die Bevölkerung solch einen "Elektroschock"?
Brauchen die Belgier das eher als die Deutschen?
Wäre es sonst alles viel schlimmer gekommen?
Ich kann es nicht genau sagen. Aber ich weiß, dass ich zumindest keinen Schockeffekt brauche und ich weiß auch, dass die Bevölkerung keinen möchte, unabhängig davon ob sie nun einen braucht, weil sie vielleicht sonst nicht genügend Vorsicht walten lässt.