Das sieht man am Beispiel von Präsident Trump. Es ist Methode des amerikanischen Kapitalismus, Hassfiguren aufzubauen, die das Volk bekämpfen möchte. Am Kapitalismus ist der Kapitalist schuld, wenn er schuld ist. Mancher Künstler sammelt auch Kapital an, weil man ihm freiwillig viel zahlt. Er muss Steuern zahlen. Aber kann man ihm den Besitz seines Kapitals vorwerfen? Wenn ein Kapitalist Ausbeuter ist, sogar über Leichen geht, um sein Kapital zu vermehren, ist das anders. Es gibt Kapitalisten, die Hohe Löhne zahlen und gute Arbeitsbedingungen bieten.
Hassfigur sollte der Manchesterkapitalist sein, der ausbeutet und Elend erzeugt. Viele bekannte Firmen sind schon lange nicht mehr im Besitz der angeblichen Gründer. Wenn das Auto oder die Software nicht funktioniert und die Arbeiter ausgebeutet werden, schimpft man auf den berühmten Namen, der angeblich für Ausbeutung steht. Tatsächlich sind amerikanische Banken und ihre Investmentfonds die Ausbeuter. Denen ist es aber sehr recht, dass man auf die Firmengründer schimpft, obwohl sie die Übeltäter sind. Es gibt Autos, die Familiennamen tragen. In Amerika und Deutschland. Die Familien haben schon seit fast 100 Jahren nichts mehr mit dem Auto zu tun, eignen sich aber als Projektionsflächen für Hass, Verachtung und Wut.
Am blauen Bildschirm des Computers ist auch nicht ein gewisser Herr schuld. Der Hauptaktionär einer Wall Street Bank hat sich in die Software eingemischt. Software muss abstürzen, damit man kostenpflichtig Techniker ruft. Der Techniker installiert bei der Reparatur einen Computervirus zur Überwachung. Das hat eine Wall Street Bank so gewollt. Fehler mussten in die Software eingebaut werden. Das hat mir der Programmierer selbst erzählt. Dessen Namen kennt niemand. Der Hassfigur gehört die Firma auch nicht mehr. Banken gehört sie über die Kontrolle einer Stiftung.
Auch Präsident Trump wurde vom US-Kapital als Hassfigur aufgebaut. Er ist für viele Handlungen und Worte, die ihm unterstellt werden, nicht verantwortlich. Auch die Leser von Telepolis sind den Hintermännern des US-Kapitalismus auf den Leim gegangen. Aktionäre und Bankiers richten die Katastrophen an, dem Präsident wird es untergeschoben.