Hätte ich damals nach Woke gegoogelt, hätte ich an Zeugen Jehovas mit ihrem Wachturm gedacht.
"Woke" wird heute als Kampfbegriff gegen Toleranz verwendet.
Toleranz bedeutet nicht, die Einstellung des Anderen zu übernehmen, sonder zu ertragen dass es eine andere Einstellung gibt. Mit Wokeness wird dem anderen versucht seine Einstellung aufzuzwingen. Egal ob es in der Sexualität, in der Politik oder, wenn es ums Wirtschaftssystem geht. Es ist nicht woke, wenn man LGBTQ+ ist, es ist nicht woke, wenn man links ist und es ist auch nicht woke, wenn man Menschen aus dem Mittelmeer rettet oder für Klimaschutz kämpft.
"Woke" ist ein Kapmpfbegriff um Spaltungen in die Gesellschaft zu treiben. Nur die woke Seite soll die richtige Seite sein. Woke Themen verlangen, dass man Überzeugungen, die man über Jahrzehnte hatte, sofort über Board zu schmeißen. Das muss zu Unfrieden kommen.
Im Rheinland galt "Leben und leben lassen". Man muss sich nicht bekämpfen. Man kann es tolerieren, dass es Andersdenkende und Menschen mit anderer Einstellung gibt. Das heißt nicht, dass man keine Argumente austauschen darf. Nur wenn das einzige Argument "Willst du nicht mein Bruder sein, schlag ich die den Schädel ein" ist, dann sollte man erkennen, dass man keine Argumente hat.
Das schlimmste für Machthaber ist eine Gesellschaft, die sich einig gegen ihre Politik richtet.