In der Tat, der Afghanistan-Krieg war ein voller Erfolg, ein 20 Jahre-Booster, wo gibts das sonst?
Der Hinweis auf die ökonomische Seite der Angelegenheit ist verdienstvoll, allerdings sollte man nicht bei den satten Gewinnen für die eine oder andere Militär-Charaktermaske stehenbleiben, sondern die stetige Steigerung des militärbezogenen Anteils der u.s.-Ökonomie in den Blick nehmen. Für ihre fortdauernde Alimentierung - und damit 'Sicherung der Arbeitsplätze' ! - reichen Friedenszeiten schon lange nicht mehr aus. Waffen müssen ihrer Bestimmung zugeführt werden, sonst hat man Mühe, weitere bewilligt zu bekommen.
Wenn etwas die usa aus der Depression der 1920er-Jahre endgültig hinausgeführt hat, wars nicht der New Deal, sondern der Aufbau der Kriegswirtschaft für den Zweiten Weltkrieg. Erst ab da brummte es wieder. Vorher war der Aufschwung ein partieller, schwachbrüstiger, nicht nachhaltiger gewesen. Um einer darniederliegenden kapitalistischen Wirtschaft wieder aufzuhelfen sind gigantische Summen nötig, die eben erst die enorme Vergrösserung des Militärkomplexes für den WWII mobilisieren konnte, nicht der davor praktizierte Zivil-Keynesianismus.
Der Pferdefuss daran, der einmal aufgebaute Komplex verschwand nicht mehr, im Gegenteil, er entwickelte sich zum nimmersatten Riesenbaby und schliesslich zu dieser Hydra, die heute das restliche Land buchstäblich auffrisst.