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  • logiko

mehr als 1000 Beiträge seit 20.11.2020

Sind Niederlagen sexy?

Zwei militärische Führer haben es in der Neuzeit auf demokratischem Wege zur Präsidentschaft in ihren Ländern geschafft. Der berühmteste ist der Weltkrieg-II- Sieger Eisenhower, der McCarthy aus der Politik entfernte und der den hellsichtigen Begriff des "militärisch-industriellen Komplexes" in die Welt setzte und nachdrücklich davor warnte. Ein echter Kenner der Materie also.
Der andere ist Hindenburg, der militärische Organisator der vollständigen Niederlage im 1. Weltkrieg. Er hat später Hitlers Regentschaft abgesegnet, der bekanntlich durch eine politische Intrige an die Macht kam und nicht etwa durch einen grandiosen Wahlsieg vom Volk in das Amt des Reichskanzlers gewählt wurde.
Beide wurden übrigens nicht unmittelbar nach dem Krieg Präsidenten, sondern erst einige Jahre danach.

Eisenhower dürfte der Normalfall sein, denn sexy ist immer nur der Erfolg. Niederlagen sind schwer zu verkaufen und militärische besonders schwer, weil sie hässliche Bilder erzeugen. Hindenburg hingegen ist ein krasser Fall speziell deutscher Idiotie. Die Deutschen vergöttern ihre nibelungischen Niederlagen, vor denen muss man sich besonders in Acht nehmen, wenn es darum geht, sich selbst in den Hintern zu beißen. Da sind sie Weltmeister drin.

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