Ansicht umschalten
Avatar von Carnivore99
  • Carnivore99

mehr als 1000 Beiträge seit 15.12.2011

Solche Absätze sind schon fast niedlich

Daniel Sager: Der Vorwurf der Lügenpresse ist sehr verallgemeinernd. Man kann nicht eine komplette Branche mit Dutzenden Medienhäusern und tausenden unabhängigen Journalisten unter einen Hut kehren. Journalisten machen Fehler, wie jeder andere auch, und dabei kann es leider auch immer wieder zu menschlichen Verfehlungen kommen, Stichwort Relotius. Aber man kann deshalb nicht einer ganzen Branche vorwerfen, alle gleich zu arbeiten und vorsätzlich zu lügen.

Wenn heutzutage das Wort "unabhängig" explizit als Attribut vor dem Wort "Journalisten" genannt werden muß, dann fehlt in dem Artikel nur noch das Konstrukt "weißer Schimmel"... Journalisten haben per definitionem unabhängig zu sein, sonst sind sie keineJournalisten sondern, wie hierzulande immer häufiger, von der dpa abschreibende Regierungssprecher. Wenn man sich eine Bundespressekonferenz von vor 20a anschaut und diese mit dem drögen, völlig kritiklosen Abnickverein von heute vergleicht, dann drängen sich Vergleiche zwischen der alten BRD und der DDR auf. Desweiteren wurden und werden Dinge wie 2G genutzt, um kritische Stimmen wie die Reitschusters konsequent draußen zu halten, Rechtswidrigkeit hin oder her.

Dieser TP-Artikel und der Film wohl ebenso sind beschämend und zeigen nur, wie die letzten, immer kleiner werdenden Zeitungshäuser versuchen, ihre längst weggeschwommenen Felle zu retten. Auch deshalb ist der Zulauf zu den freien (Blog-)Medien im Netz ungebrochen und kann auch durch eine, die Meinungsfreiheit immer weiter verengende, Gesetzgebung nicht unterbunden werden. Wer Wörter wie "frei" umdeutet und versucht, sie *nur* für die eigene Sicht der Dinge zu vereinnahmen, hat schon verloren, er hat den Boden der Demokratie verlassen. (Meinungs-)Freiheit ist nicht verhandelbar, sie gilt in einem Rechtsstaat entweder für alle oder für keinen, ein dazwischen gibt es nicht.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten