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mehr als 1000 Beiträge seit 06.05.2001

re: glaube

Noel Byron schrieb am 4. Juni 2003 15:06


> Eine zu 100% gerechte Gesellschaft kann es IMHO nur ohne Menschen
> geben ;o).

:))

 Aber eine gerechte Gesellschaft hängt nicht vom
> Wirtschaftssystem ab, sondern von den Regeln (Kapitalismus
> funzt auch reglemeniert, solange alle gezwungen sind sich
> dran zu halten), die sie für sich aufstellt und von ihren
> Werten, die gefördert(! -- nicht bestraft) werden müssen.

Das Problem ist und bleibt nur leider die Kontrolle, dass sich jeder
dran hält. Dann wäre es wahrscheinlich bei weitem erträglicher.

Aber hast Du in Deinen Überlegungen auch die Globalisierung (nein
nein, ich verteufele sie nicht) mit einbezogen?
Ein multinationaler Konzern geht ganz anders mit sowas um.

> Was ich in Deinen oberen Absatz nicht verstanden habe ist,
> dass die Konsumgesellschaft niemals befriedigt werden
> kann. Liegt das Problem nicht eher an der ständig steigenden
> Produktion aber der geringer werdenden Nachfrage? Ich
> würde schon mehr konsumieren wollen, hab aber schlicht kein
> Geld übrig. Die Lohnkosten pro Produktivität sind in allen
> Industrienationen drastisch gesunken. Wir können uns immer
> weniger Konsum leisten im Vergleich zur Produktion.

Ich gehe davon aus, dass das "Gut" ein Statussymbol ist. z.B.
Handies: Immer das beste, neueste, etc Modell. Oder Autos...sind
relativ viele Gebrauchtwagen auf dem Markt. Viele definieren ihren
"Erfolg" oder ihr "Daseinszweck" an der Menge der Güter die sie
anhäufen und müssen/wollen mehr anhäufen. Die Zufriedenheit eines
erworbenen Objektes hält aber nicht an. Ein krasses Gegenbeispiel
wäre der  Anblick einer wunderschönen Landschaft. Kein Mensch käme
auf den Gedanken, diese Landschaft "zu transportieren", so wie man
nicht einen hohen Berg wegbewegt. Aber der Genuss des Anblicks bleibt
für viel länger als z.B. ein neues Auto. (Erich Fromm stellt dies
auch recht anschaulich in seinem Buch "Haben oder Sein" zur Frage).

Nun, im Schlusseffekt konsumiert der Konsummensch. In aller Regel
Dinge, die er nicht braucht. Die Wünsche sind gross, und selbst wenn
man es sich leisten könnte, wären solche Menschen niemals zufrieden.

> Siehe:
>
http://www.heise.de/foren/go.shtml?read=1&msg_id=3546409&forum_id=31928

Ich habe es gelesen. Das ist ein ganz anderes Thema, wenn es auch
Schnittmengen gibt. Ich schlage vor, wir führen das ein anderes Mal
ausführlich aus. Da gibt es eine Menge zu sagen :)
Wie z.B. dass eine Wirtschaft auf lange Sicht besser dran ist, wenn
sie ausgewogen ist, was aber für Dein Bsp. kaum von Relevanz ist (bis
dahin sind wir beide alt). Ein anderes Thema wäre das Herauspicken
von Arbeitnehmern, die nicht nur für Geld arbeiten. Natürlich muss
dann auch die Firmenführung entsprechend sich anpassen, etc etc
etc-----führt jetzt zu weit :)

> Wäre auch naheliegend. Die meisten Selbstmorde geschehen aus
> wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit (gekoppelt mit Depressionen).
> In Erfurt wars nix anderes. Der Kerl hat für sich keine
> Zukunftsperspekt mehr gesehen.

Vielleicht hat er auch die allgemeine Sinnlosigkeit gesehen,
abgesehen von seiner Zukunftsperspektive. Naja, Spekulationen...


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