Ich unterstelle unseren Politikern und Medienschaffenden einfach mal , dass sie schon vor dem 24. Februar gelebt haben und hoffentlich auch politisch interessiert waren.
Unter dieser Prämisse müssten sie wissen, dass bei aller Ablehnung dieses Krieges die Situation nicht so schwarz/weiß ist, wie sie in den Medien dargestellt wird.
Ich will garnicht nochmal alles aufarbeiten. Es beginnt bei der schon oft kritsierten Nato-Osterweiterung, geht über völkerrechtsidrige Kriege von Nato und Nato-Mitgliedern (Irak, Afghanistan, Libyen, Kosovo etc.) Bis zu dem von Westen unterstützten Putsch in der Ostukraine, der Diskriminierung der russischsprachigen Bevölkerung im Osten der Ukraine, bis hin zum Bürgerkrieg mit tausenden von Toten, der schon seit acht Jahren läuft.
Es bestreitet vermutlich kaum jemand, dass die Mehrheit der Krim-Bevölkerung ebenso wie die Menschen in Donezk und Lugank mit der Ukraine nichts mehr zu tun haben will.
Daher ist es ein Versäumnis der westlichen Politik, nicht stärker auf die Umsetzung der Minker Verträge gedrängt zu haben und die Menschen in der Ostukraine ihrem Schicksal überlassen zu haben.
Wenn man unter all diesen Umständen Russland/Putin als Alleinschuldigen hinstellt und die dortigen Interessen ignoriert, dann ist man nicht an einer diplomatischen Lösung dieser Krise interessiert, sondern will mit Propaganda und Hetze den Krieg verlängern oder sogar eskalieren.
Ich kann es nur schwer verstehen, was in den Köpfen dieser Menschen vor sich geht. Es tut mir leid für alle Menschen in der Ukraine und auch im Rest der Welt, die darunter leiden müssen, dass hier anscheinend Psychopathen ihre persönlichen oder geostrategischen Interessen auf dem Rücken der Menschen austragen.