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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Re: Gute Punkte!

D.A.Dahl schrieb am 08.06.2024 15:54:

Vielleicht muss man gar nicht zwingend die Geometrie in allen Details einprägen, wenn man rhizom-artige Selbstorganisation der int. Schaltung zulässt.

Selbstorganisation bedeutet nur indirektere Kontrolle der Abläufe.
Sie macht dann Sinn, wenn du die gewünschten Strukturen so gestalten kannst, dass sie in einem lokalen Energieminimum sitzen.
Angesichts all der anderen Randbedingungen, die so ein Chip einhalten muss, damit er überhaupt funktioniert, halte ich das für sehr, sehr unwahrscheinlich, dass man diese Randbedingung auch noch ins Design reinkriegt.

Es geht aber sowieso nicht nur um die Strukturbreiten; wäre das schon genug, hätte Intel in den letzten Jahren keine Schwierigkeiten gehabt, AMD war da noch nicht soweit.
Aber Intel hat die Defekte nicht in den Griff gekriegt, mehr als ein Jahr lang. Die Ausschussquoten blieben zu hoch, die Fab wäre nicht wirtschaftlich gewesen.

Selbstorganisation klingt ja gut, aber nach der Inspiration kommt immer die Transpiration, und ich denke, es hat seine Gründe, warum die Chipindustrie dieser Inspiration nicht folgt ;-)
Bzw. womöglich nutzen sie Selbstorganisation bereits. Die Belichtungsmasken sind so ausgelegt, dass sich die Layer ein Stück weit selbst in die richtige Richtung "massieren" - ich bin sogar fast sicher, dass sie das machen.
Selbstorganisation ganzer Schaltkreise kannst du jedenfalls vergessen. Die Natur macht das in der Evolution, aber wir wollen ja keine Milliarden Jahre auf die nächste Rechnergeneration warten ;-)

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