Solidarität ist die neue Methapher für bedingungslosen Gehorsam gegenüber Autoritäten und im Gleichschritt Mitlaufen in der Herde.
Genau, alle verblendet und fremdgesteuert, die warten nur darauf, an deiner Erleuchtung teilhaben zu können. Und Solidarität ist ja eh voll doof, so weit kommt es noch, dass du etwas machst, was nicht nur dir selber nutzt.
Auch MP Kertschmanns Online-Chefin Jana Höffner antwortete auf den Tweet einer Bürgerin, die auf Mallorca festsaß, mit den Worten sie sei eine "hohle Birne" und eine "egoistische Blunz" und wünschte ihr, sie solle doch auf der Insel "vergammeln" (wenn hier mal nicht verrecken gemeint war). Als ihr klar wurde, dass die Revolution noch nicht vollendet ist, löschte sie ihren Tweet, doch das Netz vergisst nicht:
Und? Wenn das irgendjemand anderes geschrieben hätte, würde es niemanden interessieren, völlig normaler Twitter-Alltag. Und die Tante ist halt auch eine Plunze, wenn sich vor dem Urlaub kein Gedanken macht, wie das mit dem Zurückkommen aussieht.
Umkehrt wird jetzt das was jahrzehntelang das Ideal der westlichen Bildung war, der freie, selbstständige Bürger, als Egoist diffamiert. Egoismus ist jetzt der Neusprech für Freiheit.
Nein, Egoisten sind Egoisten, weil sie Rechte ausschließlich für sich selbst reklamieren und die Rechte anderer nicht respektieren wollen. Und immer nur aus Prinzip dagegen zu sein und alles nachplappern, was die Rattenfänger vorbeten, ist weder frei noch selbstständig.
Was bei dieser Diskussion überhaupt keine Rolle mehr spielt ist die Realität, nämlich ob es überhaupt eine gefährliche Pandemie gibt, die solche einschneidenden Maßnahmen überhaupt rechtfertigt, was bei 99,7% Überlebensrate von jedem vernünftig denkenden Menschen bestritten wird.
Ja klar, gibts alles gar nicht. Und wenn du dir nur ganz fest die Augen zuhältst verschwindet die Welt einfach. Überlass doch die Beurteilung Menschen, die Ahnung von der Materie haben.
Vielleicht sollte jemand, dessen geistiger Horizont an der Nasenspitze endet, nicht über Vernunft fabulieren.