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  • marasek

mehr als 1000 Beiträge seit 16.11.2001

Eigentlich geht es nicht um Solidarität

Mal angenommen, ich hätte ein Nonplusultra-Immunsystem, von dem ich sicher sein kann, dass es SARS-CoV-2 in zwei Stunden wegputzt. Dann könnte ich doch sagen, hey, lass die Alten und die Kranken sterben, nicht mein Problem.

Das Problem ist aber, dass ich abhängig bin von den anderen, und wenn man eine Pandemie durchlaufen lässt, mir die ganze Gesellschaft, die ich zu meiner Versorgung benötige, wegbröseln kann. Wem die leeren Regale in den Läden kein Warnsignal waren, der muss wirklich komplett merkbefreit sein. Bei entsprechenden Pandemien wird nur ein Teil von dem Erreger gekillt, ein anderer stirbt an Sekundäreffekten. Etwa, wenn die Versorgung beeinträchtigt wird. Und je komplexer eine Gesellschaft ist, desto höher ist das Risiko - während der Pest haben viele Menschen von Subsistenzwirtschaft gelebt - da kann ein Pathogen zwei Drittel der Bevölkerung töten, der Rest macht mit Subsistenzwirtschaft weiter.

Das Spannungsfeld ist also nicht zwischen Freiheit und Solidarität. Sondern zwischen "Ordnung und Chaos". Und Chaos ist das Letzte, was man als Mitglied einer hoch arbeitsteiligen Gesellschaft mit langen Versorgungsketten haben möchte.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.04.2021 12:19).

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