Es hat sich in der öffentlichen Debatte, nicht erst seit den Maßnahmen, eingebürgert, Menschen und auch Begriffe zu framen, sie mit einem pauschalisierenden und sinnwidrigen Inhalt zu umrahmen.
Effekt:
- Menschen werden pauschal verleumdet und damit geächtet,
- die Konsumenten-Bevölkerung, die zu Führenden, sollen durch positiv besetzte Begriff eingenommen werden, die aber mit einem gegenteiligen Inhalt versehen worden sind.
In diesem Artikel werden beide Techniken angewendet.
Zunächst zum Begriff Solidarität: Sich zu maskieren, alte Menschen zu isolieren bzw. den Zugang zu ihnen enorm zu erschweren und insgesamt zu limitieren, Kinder nicht in der Schule ihre Altersgenossen treffen zu lassen, ja ihnen Hausarrest zu erteilen, und die Anzahl der Spielkameraden auf einen zu reduzieren, die Menschen des globalen Südens mit Hunger zu überziehen - das alles und noch viel mehr wird unter dem Begriff Solidarität heute verkauft.
Man könnte sagen: Es sind schlimme, aber leider unvermeidliche Schutzmaßnahmen. Aber nein, es wird gesagt, die Vereinzelung und die Unterwerfung unter autoritär durchgesetzte Maßnahmen seien ein Ausdruck von Solidarität. Der Begriff wird also in sein Gegenteil verkehrt und damit völlig entwertet. Dagegen ist dann auch kein Widerspruch erlaubt, denn das wäre ein Abrücken von der Solidarität.
Das zweite Beispiel in diesem Artikel ist das beleidigende und pauschalisierende Framing der Querdenken-Bewegung, das ich jetzt bewusst nicht wiederhole.
Auch hier ist die Umwertung der Werte offensichtlich und damit erkennbar beabsichtigt: Menschen werden unter dem impliziten Diktum des "richtigen Denkens" pauschal herabgesetzt, genau das, worauf unsere pluralistische Gesellschaftsordnung sich gründet wird bewusst in den Schmutz gezogen.
Jeder muss selbst entscheiden, ob er/sie sich daran beteiligen will und was für eine Geisteshaltung und was für eine Vision von Solidarität sich hinter einem solchen Vorgehen verbergen mag.