Emma Peel schrieb am 11.04.2021 19:24:
Genau so ist es wohl. Das poppersche Gedankengut kann man nur feiern, wenn man neoliberaler Gesinnung ist.
Und selbst der Neoliberalismus hält sich nicht an die eigenen Grundsätze und versucht sehr wohl Gesellschaften zentral zu steuern. Ansonsten würde er sehr schnell unter den Ergebnissen seiner Maßnahmen zusammenbrechen.
Die Freiheit im Neoliberalismus besteht witzigerweise in einer freiwilligen Anpassung an undurchschaubare - unbewusste Verhältnisse.
Geschieht dies nicht freiwillig, kann durchaus Zwang angewandt werden, heißt es sinngemäß bei Hayek weiter.
Er ist auch der Meinung, dass die Freiheit gelegentlich in Blut gebadet werden müsse.
Weiter ist ihm klar, dass nicht die Freiheit und das Wohlergehen aller erreicht werden könne. Das machte er klar, als er Pinochet in Chile beriet.
Eine weitere Widersprüchlichkeiten besteht zB darin, dass eine Gesellschaft geleugnet wird. Dass sie alleine derart negiert aber schon existent sein muss, zeigt die Problematik auf.
Wie praktisch: beweisen kann man seine Theorien übrigens nicht - das muss man glauben.
Eine atomisierte - zweckrationale (Glaubens)Gemeinschaft
Für diese Gesellschaftstheorie erhielt der Sozialphilosoph Hayek 1974 den Wirtschaftsnobelpreis.
Hayek war schon radikaler als Popper; in der Sache waren beide jedoch ideologisch verwoben.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.04.2021 20:27).