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  • archenoe

mehr als 1000 Beiträge seit 05.02.2004

Querdenke? Oder doch nicht?

doomsdaydevice schrieb am 11.04.2021 14:34:

Und ich wollte mit der von Ihnen kritisierten Passage auch nur klar machen, das ich bessere Antworten haben will als diesen Bullshit, den man aus der linken Ecke als Standard-Argument hört. Sie müssen mir also nicht erklären, dass es sehr zweifelhaft ist. Weiß ich selbst, und die Gründe, es zu bezweifeln, sind vielfältig ;-)

Umso schräger finde ich ja die Tatsache, das ich es immer wieder von Leuten zu hören bekomme, die ich vor Corona immer als ausgesprochen herrschaftskritisch kennengelernt habe. Man hat viele Linke (bzw. sich als solche verstehende) einfach kalt erwischt, mit der Angst um sich selbst und ihre Angehörigen und der Übernahme von linken Begriffen wie Solidarität und einer massiven Kampagne, die Protest als rechts framte.

Und in dieser hochemotionalisierten Situation war Solidarität plötzlich nur noch eine Frage des mit uns oder gegen uns. Und ein Haufen verängstigter Kinder, die Solidarität nur noch im Respekt der eigenen Ängste erkennen und nicht etwa als wie auch immer geartete Unterstützung für bspw Pflegekräfte, die sind nicht links und nicht solidarisch.

Es sind manipulierbare verängstigte Kinder, die nach Mutti schreien. Und Mutti ist da. Und sie weiß was gut für sie ist. Und wenn dann auch noch bald ein strenger Vati dazu kommt, dann werden wir endlich gerettet sein *facepalm*

Wenn Sie alles , was aus der "linken Ecke" kommt, bereits meinen als Bullshit brandmarken zu können, dann wird's halt eng mit Erklärungen.

Was wünschen Sie sich denn? Ein Wirtschafts-, Staats- und Gesellschaftssystem, das als oberste Priorität Gesundheits- und Lebensschutz seiner Teilnehmer hat? Dann sind Sie hier falsch.

Halt! Nicht auswandern, falls Sie mir zustimmen. Wo wollen Sie denn hin? Ist das irgendwo auf diesem Planeten der Fall? Ok, in Asien, speziell in Ost- und Südostasien sieht es deutlich besser aus mit dem Lebensschutz, aber da wollen Sie doch bestimmt auch nicht hin, weil da angeblich alles böse ist, oder? Vielleicht Kuba? Sorry!

Ihre Enttäuschung über herrschaftskritische Linke teile ich, allerdings wahrscheinlich in entgegengesetzter Richtung wie Sie, denn die Begriffe sind doch nicht von den Linken umdefiniert worden, sondern von staatlichen Instanzen oder von den Querdenker*innen. Ist ja durchaus richtig, dass ein Staat, der auf Konkurrenz setzt und dann in einer mitverschuldeten Krise von Solidarität salbadert, so etwas wie Neusprech praktiziert und nicht glaubwürdig ist. Nur merken Sie denn gar nicht, dass Sie sich die falschen Gegner aussuchen? Solidarität ist doch nichts per se Schlechtes und in einer krisenhaften Situation ein Gebot der Vernunft und der Empathie zugleich. Wenn allerdings dieser Staat das fordert, dann ist das unglaubwürdig, aber doch nicht wenn es "Linke" fordern.

In den weiteren Absätzen Ihres Beitrages sind Sie für mich kaum noch verständlich. Was meinen Sie?

Wenn Sie jedoch möglicherweise meinen sollten, es handele sich nicht um eine Pandemie oder wenn doch, dann sei diese aber ziemlich harmlos, weil fast nur ältere Gebrechliche daran sterben, dann, bedauerlich, lässt sich mit Ihnen ohnehin nicht diskutieren.

Kurz:
Als Linker weiß ich, dass der Staat als "ideeller Gesamtkapitalist" für v.a. die großen Kapitalunternehmen und die möglichst reibungslose, also möglichst profitable Kapitalverwertung mitverantwortlich dafür ist, dass es diese Coronapandemie überhaupt gibt, und hauptverantwortlich dafür ist, wie schlecht er darauf vorbereitet war, und allein dafür verantwortlich ist (wenn auch unter Druck des großen Kapitals), wie er mit seinen wankelmütigen und teils irrwitzigen Maßnahmen die Coronapandemie tendenziell noch verschärft.

Das alles wollen Sie nicht hören? Warum? Was wollen Sie denn hören?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.04.2021 16:08).

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