Ich melde mich erstmalig zu Wort, habe aber mittlerweile das Gefühl, nicht mehr schweigen zu dürfen.
Zu meiner Person: ich bin Ärztin (& Impfärztin) in eigener Praxis und ich gehöre zur Risikogruppe. Ich habe solange ich wählen darf meine Stimme der grünen Partei geschenkt. Ich habe Freunde auf der ganzen Welt, und jedweder religiöser Ausrichtung und engagiere mich in zahlreichen sozialen Projekten.
Zu Beginn dieser Pandemie habe ich mich freiwillig für die Arbeit in den im Aufbau befindlichen Notlazaretten gemeldet.
Ich bin weder politisch rechts orientiert, noch ausländerfeindlich und sicher auch keine Verschwörungstheoretikerin.
ABER - mir sind im Verlaufe dieser Pandemie einige Dinge unplausibel und zunehmend nicht verhältnismäßig erschienen.
Diese hier im Detail auszuführen wäre vermutlich zu lang, ich reiche sie aber gerne bei Interesse nach.
Worum es mir hier eigentlich geht, ist die Frage, mit welchem Recht Menschen, die Fragen/Zweifel an der Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen haben, auf solch beängstigende Weise degradiert und denunziert werden.
Mit zunehmender Länge der Pandemie konnte ich beobachten, wie tiefgreifende Konsequenzen diese Maßnahmen für meine Patient/innen hatte und ich dachte, dass unsere Politiker in ihrem "Glashaus" dies vermutlich gar nicht realisieren konnten.
Als gute Demokratin versuchte ich sowohl auf regionaler Ebene, als auch bei meiner Bundespartei und Frau Merkel und unserem Gesundheitsministerium auf "Ungereimtheiten" und meiner Meinung nach vermeidbare Kollateralschäden hinzuweisen. Bisher habe ich noch nicht eine einzige Rückmeldung erhalten.
Und da wären wir dann beim Thema Demonstrationen. Welchen Vorschlag haben denn bitte die so vehementen Kritiker der Demonstrationen, wie Menschen, die die Maßnahmen nicht für verhältnismäßig halten, ihre Bedenken kund sollen??
Es findet kein öffentlicher Diskurs statt und anders denkende Menschen werden systematisch denunziert. Es bedarf z.Z. großen Mutes eine eigene, von der politisch vorgegeben Meinung, abweichende Sicht auf unsere Pandemie zu äußern.
Keiner von uns hat das Recht für sich die absolute Wahrheit und Richtigkeit seiner Meinung zu beanspruchen. Gerade deshalb wäre es so wichtig, einen offenen Diskurs "auf Augenhöhe" zu führen! Nur so kommen wir der Wahrheit näher. Es spaltet unsere Gesellschaft, dass ein nicht zu vernachlässigender Teil unserer Gesellschaft nicht gehört wird! Und auch ich verstehe nicht, warum viele medizinisch existentielle Fragen nicht in Studien geklärt werden. Warum wir all die internationalen Studien, die mittlerweile ja vorliegen, nicht berücksichtigen, warum wir arbeitenden Menschen im Rahmen des Arbeitsschutzes FFP2 Masken für lediglich 75 Minuten gestatten ( danach eine halbstündige Pause), dies jetzt aber in den Schulen den Kindern für 6 und mehr Stunden zugemutet wird. Ich verstehe nicht, dass wir mit den Masken unsere Solidarität für die Risikogruppen bekunden, aber genau diese Risikogruppen isolieren, und Menschen, die diese Masken aus gesundheitlichen Gründen nicht tragen können, ausgrenzen und als Maskenverweigerer beschimpfen. Sind das die Solidarischen, die Guten????
Hier besteht einfach eine schlimme Schieflage!
Wir wissen mittlerweile, dass Kinder nicht Treiber der Pandemie sind. Wenn überhaupt Infektionen in Schulen nachgewiesen werden, dann werden die Lehrer mit einem Faktor 3 häufiger positiv getestet, als die Kinder. In Kindergärten ist das ähnlich. Ihr, die ihr so böse Kommentare und Artikel schreibt, habt ihr euch damit befasst, was das Alles in Kinderköpfen auslöst? Wenn es alternativlos unabdingbar wäre, unseren Kindern dies anzutun, wäre auch ich dafür. Aber wisst ihr denn, dass dies alternativlos ist?? - kennt ihr den Stand der Wissenschaft, habt ihr zur Kenntnis genommen, dass es in vielen Bereichen auch wissenschaftlich sehr unterschiedliche Wahrheiten gibt?
Da wächst gerade die Generation heran, die dann irgendwann euch und mich betreuen wird, in Pflegeheimen und in Krankenhäusern, - das was wir ihnen heute vorleben, wird sie prägen, sie werden es nicht vergessen, - ist das wirklich das neue "sozial", in welchem ihr euch, wenn ihr selber einmal bedürftig seid, wiederfinden möchtet?
Menschen, die solche Fragen bewegen, sind nicht Coronaleugner, sie sind auch nicht egoistisch, sie setzen nur andere Prioritäten und haben verdammt noch einmal ein Recht darauf, gehört zu werden!
Im Moment vertretet ihr die politisch gewünschte Meinung und das ist völlig in Ordnung. Aber hört auch der anderen Seite zu. Beschimpft nicht, sondern argumentiert und nehmt Zweifel ernst! Wenn es sich in unserer Gesellschaft etablieren sollte, dass "Anders Denken" zu Stigmatisierung, Jobverlust und sozialer Ausgrenzung führt, dann fragt euch doch bitte einmal, was nach "Corona" kommt. Vielleicht gibt es Themen, wo ihr anders denkt, eure "rote Linie" überschritten wird. Dann stündet ihr auf "der anderen Seite".
Welchen Umgang würdet ihr euch dann wünschen?
Die Menschen haben mittlerweile Angst offen zu sagen, was sie denken. Und das zieht sich durch alle Schichten und Altersklassen. Beunruhigt euch das nicht?
Schaut doch einmal bei telegram in die Gruppe "Pflege- und Krankenhauspersonal für Aufklärung" . Dort können Mitarbeiter des Gesundheitswesens anonym! schreiben, wie es ihnen in der Pandemie geht. Ich denken nur sehr wenige hätten den Mut ihre Geschichten zu erzählen, wenn sie dies offen tun müssten.
Ich denke wir alle, egal zu welchem "Lager" wir uns zählen, sollten gemeinsam dafür kämpfen, dass wir eine bunte Gesellschaft bleiben dürfen, in der Andersdenken nicht zu einer Stigmatisierung führt!
Und noch einmal: niemand von uns hat die Wahrheit gepachtet. Aber offener Diskurs und das Bemühen um Verständnis könnte uns der Wahrheit näher bringen.
Und bis dahin werde ich, als Ärztin und der Risikogruppe angehörig, weiter die Pandemie-Verordnungen "brechen", um mit Kindern mit Migrationshintergrund zu lernen, mein Geld auszugeben, um ihnen Tabletts und Drucker zu kaufen, ohne die sie am homeschooling gar nicht teilnehmen könnten, meinen Patienten Mut zusprechen, sie neutal über Impfungen aufklären, wie ich es immer getan habe, dabei meine Zulassung riskieren, Geld dahin schicken, wo Menschen wegen der Kollateralschäden dieser Pandemie verhungern und mir von ihnen und dubiosen Studien vorhalten lassen, dass ich egoistisch, asozial und gefährlich rechtsorientiert handele.
Die Dinge, die man säht, wird man irgendwann auch ernten (müssen), ich wünsche uns allen, dass wir unser Handeln (oder Nicht-Handeln) nicht irgendwann sehr bitter bereuen müssen.