In dem Artikel "Das Spannungsfeld zwischen Freiheit und Solidarität" meint Herr Jaeger, "die Corona-Pandemie spitzt im Grunde nichts anderes als einen langen Konflikt der Moderne zu, nämlich den Kampf zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlicher Solidarität":
Die Notwendigkeit des Schutzes unserer vom Covid-19-Virus besonders bedrohten Mitbürger steht außer Frage. Aber wie stark darf ein jede einzelne Bürgerin und jeder einzelne Bürger von den Maßnahmen für diesen Schutz betroffen sein? Hier spiegelt sich nichts anderes als die in einer offenen Gesellschaft zentrale Frage wider. Denn die unterprivilegierten Menschen dieser Gesellschaft, die Armen, Kranken und Bedürftigen, brauchten und brauchen auch vor und nach dieser Pandemie unseren gesamtgesellschaftlichen Schutz.
Mit dem Bezug auf "unterprivilegierte Menschen dieser Gesellschaft" verrät nach meinem Empfinden, wie Herr Jaeger sich (in Komplizenschaft mit anderen diese Ordnung aufrecht erhaltenden Elemente dieser Gesellschaft) diese Gesellschaft im Grunde imaginiert, und es klingt eher nicht so, als wohnte ihm das Vermögen zu Solidarität überhaut inne. Mit der Akzeptanz "unterpreviligierter Menschen" in der Gesellschaft bleibt Solidarität ein schönes Wort
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.04.2021 14:34).