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  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

All diese Vorschläge

gehen nicht an den Kern des Problems. Dass der Börsenpreis jetzt nur
noch 4 Cent beträgt, heißt einfach, dass der Wettbewerb für alle
Teilnehmer absolut ruinös ist, weil davon keiner leben kann. Wind
braucht 8,5 cent, Kohle 11, Solar etwa 12 und Kernkraft (gnädig
geschätzt) 15 (jeweils auf Neubauten bezogen). Das schlägt sich
inzwischen auch in den Bilanzen der Energiekonzerne nieder, deren
Börsenwert seit 2010 um 70 Prozent gefallen ist. So fies sie auch
gegen die Alternativen vorgehen, es nützt ihnen nichts. 

Dass nun der Preis immer auf 4 Cent einbricht, ist ganz klar ein
Zeichen für ein Überangebot. Die Konzerne lassen ihre unflexiblen
Klötze knapp unter der Vollast laufen, weil da der Wirkungsgrad am
besten ist. Und weil sonst der Konkurrent die Marge macht. Dann
kommt, per Abnahmegarantie der Grünstrom hinzu und insgesamt ist dann
mehr Strom da, als verbraucht wird und lässt den Preis einbrechen.
Was tun ? Wohl doch Atomausstieg 2017, wie von der Linkspartei
gefordert. Das ist mal das Erste.

Wird aber nicht reichen. Was dann ? Dann könnte man EE-Gas
produzieren oder wie es bei Greenpeace heißt, Windgas. Erst wird per
Elektrolyse Wasserstoff erzeugt, den verbindet man mit dem CO2 zu
Methan und das kann man dann in das Gasnetz speisen. Wofür man 7
Cent/KWh bekommt. Wichtiger aber wäre der Effekt, dass dies
stabilisierend auf den Börsenpreis wirken würde, sodass dort wieder
Ertrag erzielt werden könnte. Welcher Preis wäre denn wünschenswert ?
Ich sage mal, zwischen 13 und 14 Cent, wie anno 2000. 

Stilecht wäre es natürlich, wenn man das Windgas an einer WKA
produzieren würde. Nur ist das äußerst unkommod: das CO2 müsste erst
verflüssigt und dann dorthin gefahren werden. Macht niemand, das
Windgas wird wohl am Ort der CO2-Produktion erzeugt werden müssen und
das heißt: im Kraftwerk und dann unter Regie eines Konzerns. Das ist
der Wermutstropfen, zugegeben. 

Andererseits wäre diese Lösung technisch und wirtschaftlich äußerst
sinnvoll und außerdem auf der Höhe der Zeit. Und - für die Konzerne
vielleicht die einzige Möglichkeit, zu überleben und ihr ramponiertes
Image etwas zu polieren.

Gruß Artur


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