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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Nur Österreich?

Diese Enthüllungen werfen ein neues Licht auf das Land: Österreich wäre über Jahrzehnte eigentlich keine Demokratie, sondern eine antidemokratische Mediokratie, eigentlich eine demokratisch nicht legitimierte Medien-Autokratie gewesen.

Wer über ein wenig Menschenkenntnis verfügt, seinen Kopf zum Denken benutzt und parallelen zu anderen Medienmogulen wie Murdoch, Springer und Mohn zieht, der ahnt doch, dass es in anderen Ländern nicht besser aussehen könnte.

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Vollversager vom Kaliber von der Leyen oder Merkel sich ohne die Unterstützung der Medien je so lange hätte halten können.

Und die Causa Wulff hat ja gezeigt, wie man mit am Ende haltlosen Vorwürfen sogar einen amtierenden Bundespräsidenten abschießen kann, wenn der plötzlich aus der Reihe tanzt oder sich in seiner jugendlichen Unerfahrenheit verplappert und Dinge ausplaudert, die zwar auf der Agenda stehen, aber die erst für später geplant sind.

Im übrigen gehören zu einer Demokratie ein paar ganz simple Zutaten:

- gleiche Macht und Einfluss für jeden Bürger, ein Kopf, eine Stimme

- gleicher und ungefilteter Zugang zu Informationen, gleicher Wissensstand für alle, die dies nutzen

Deligiertenparteitage, geheime Treffen, im verborgenen arbeitende Think-Tanks, Macht- und Medienkonzentration, Fraktionszwang und vor allem der disziplinierende Umgang mit "Abweichlern" sind dagegen untrügliche Anzeichen einer mehr oder weniger verfestigten Diktatur, Oligarchie oder Schein-Demokratie.

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