esra schrieb am 12. Dezember 2004 15:11
> Warum gibt es Discounter wie Lidl?
Erstens, weil wir in einem System leben, in dem Produktion und Handel
auf Gewinnmaximierung basieren, in dem Gewinnmaximierung auf der
Produktionsseite auch bedeutet, von seinen Arbeitnehmern so viel wie
möglich an Leistung bei so wenig Bezahlung wie nötig herauszuholen.
Das ist ökonomisches Grundgesetz, und je schlechter es auf dem
Arbeitsmarkt aussieht, und je schlechter die bei Abeitslosigkeit zu
befürchtenden Lebensumstände aussehen, umso größer ist zu Recht die
Angst des Arbeitnehmers vor Entlassung, und umso umenschlichere
Bedingungen lassen sich ihm auferlegen, bevor er sich zu wehren
beginnt; und wenn er sich wehrt, fliegt er, weil draußen ja noch
genug andere Arbeit suchen.
Zweitens, und deswegen geht es gerade Lidl, Aldi & Co. gerade heute
so gut, weil immer mehr Menschen immer weniger Geld zur freien
Verfügung haben. Je mehr Arbeitslose es gibt, und je knapper diese
gehalten werden, je weiter die wirtschaftlichen Zumutungen auf der
nach oben offenen Hartz-Skala noch getrieben werden, umso mehr
Menschen haben gar keine Wahl mehr, als dort einzukaufen, wo es am
billigsten ist, wenn sie am Monatsende überhaupt noch satt werden
wollen.
Diese Schieflage dem Konsumenten anzulasten geht nicht in Ordnung.
Die Unternehmen versuchen so billig es geht zu produzieren, bis hin
zur Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer, aber der
Konsument soll nicht so billig es geht einkaufen dürfen? Es kann ja
wohl nicht die Aufgabe des Konsumenten sein, für zumutbare
Arbeitsbedingungen in den Betrieben zu sorgen. Wenn die nicht
existieren, dann versagen andere Bereiche der Gesellschaft, und da
gilt es anzusetzen.
Was ich, wenn sowas wie mit Lidl mal rauskommt, als Konsument
allerdings tun kann und soll, ist, wenn schon beim Discounter, dann
statt bei Lidl z. B. bei Plus zu kaufen, wo die Arbeitsbedingungen
noch einigermaßen ok sein sollen.
Grüße,
d. d.
> Warum gibt es Discounter wie Lidl?
Erstens, weil wir in einem System leben, in dem Produktion und Handel
auf Gewinnmaximierung basieren, in dem Gewinnmaximierung auf der
Produktionsseite auch bedeutet, von seinen Arbeitnehmern so viel wie
möglich an Leistung bei so wenig Bezahlung wie nötig herauszuholen.
Das ist ökonomisches Grundgesetz, und je schlechter es auf dem
Arbeitsmarkt aussieht, und je schlechter die bei Abeitslosigkeit zu
befürchtenden Lebensumstände aussehen, umso größer ist zu Recht die
Angst des Arbeitnehmers vor Entlassung, und umso umenschlichere
Bedingungen lassen sich ihm auferlegen, bevor er sich zu wehren
beginnt; und wenn er sich wehrt, fliegt er, weil draußen ja noch
genug andere Arbeit suchen.
Zweitens, und deswegen geht es gerade Lidl, Aldi & Co. gerade heute
so gut, weil immer mehr Menschen immer weniger Geld zur freien
Verfügung haben. Je mehr Arbeitslose es gibt, und je knapper diese
gehalten werden, je weiter die wirtschaftlichen Zumutungen auf der
nach oben offenen Hartz-Skala noch getrieben werden, umso mehr
Menschen haben gar keine Wahl mehr, als dort einzukaufen, wo es am
billigsten ist, wenn sie am Monatsende überhaupt noch satt werden
wollen.
Diese Schieflage dem Konsumenten anzulasten geht nicht in Ordnung.
Die Unternehmen versuchen so billig es geht zu produzieren, bis hin
zur Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer, aber der
Konsument soll nicht so billig es geht einkaufen dürfen? Es kann ja
wohl nicht die Aufgabe des Konsumenten sein, für zumutbare
Arbeitsbedingungen in den Betrieben zu sorgen. Wenn die nicht
existieren, dann versagen andere Bereiche der Gesellschaft, und da
gilt es anzusetzen.
Was ich, wenn sowas wie mit Lidl mal rauskommt, als Konsument
allerdings tun kann und soll, ist, wenn schon beim Discounter, dann
statt bei Lidl z. B. bei Plus zu kaufen, wo die Arbeitsbedingungen
noch einigermaßen ok sein sollen.
Grüße,
d. d.