Im Grunde ist auch bekannt, dass weder die USA noch Russland weiter an dem INF-Vertrag festhalten wollten und nur nach einer Möglichkeit suchten, daraus auszusteigen.
Mir nicht. Zumindest Russland hat sich strikt daran gehalten, s. Kalibr Einsatz vom Kaspischen Meer etc. Und die USA hatten damals die Einbeziehung der Seekriegsschiffe in den INF-Vertrag abgelehnt. Ob Russland den Vertrag gebrochen hat, ist auch keineswegs klar, die westlichen Spezialisten wollten die russischen Raketen ja noch nicht einmal ansehen, als das angeboten wurde. Und die russische Behauptung, dass die USA irgendetwas Unerlaubtes getan hätten, wurde auch nie wirklich ausgeräumt. Das stinkt deutlich mehr nach USA als nach Russland.
Der Grund ist nicht nur, dass alle anderen Länder nicht daran gebunden sind und es eine ganze Reihe von Staaten gibt, die wie Iran oder die Atomstaaten China, Nordkorea, Pakistan oder Indien Mittelstreckenraketen entwickeln und bereits einsatzbereit zur Verfügung haben. Gegenüber den 1980er Jahren, als der INF-Vertrag zustande kam, ist das nicht der einzige Unterschied. Mittlerweile können von U-Booten und Kriegsschiffen Mittelstreckenraketen, bei denen die Vorwarnzeit kaum noch eine nicht-automatische Reaktion erlaubt, abgeschossen werden. Das Verbot von langestützten Raketen wird damit auch in Europa obsolet, sofern die seebasierten Raketen nicht einbezogen werden.
Quark. Was interessieren uns chinesische oder indische Mittelstreckenraketen? Wir sitzen nur zwischen Hammer und Amboss bezüglich RU und USA. Wo wollen die den stationieren, in Alaska und Sibirien um Eisbären zu beschießen, oder in Europa? Und Mittelstreckenraketen von Ubooten ist Unfug. Erstens gab es schon lange solche mit kürzerer Reichweite und zweitens müssen Interkontinentalraketen nicht ausschließlich die maximale Reichweite nutzen. Kurz, nichts ist obsolet.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.02.2019 10:59).