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  • Emrymer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.08.2020

Das wäre dann Platons Philosophenstaat in der Version 2.0?

Vielleicht liegt die Hoffnung trotzdem in der Technik, denn mich würde inzwischen interessieren, welche Krisenbewältigungsstrategien ein lernfähiges Computerprogramm anbieten könnte. Sind dessen Ideen besser, könnte man es regieren lassen – und sich demokratische Wahlen sparen?

Hinter Platons Philosophenstaat steht ja auch die Hoffnung, daß es nur Wissende (in heutigem Sprachgebrauch: Experten) bräuchte, die fußend auf guter Sachkenntnis mit probaten Methoden zu den "richtigen" Erkenntnissen und Entscheidungen kämen, um eine "gute" Regierung darzustellen. Die Experten kann man auch durch digitale Prozesse austauschen, weiterhin bliebe die Hoffnung, daß Sachkenntnis und "richtiges Handeln" eine im Sinne der Bevölkerung "gute" Regierung ausmachen müssten.

Ich bin nicht sicher, ob das so stimmt.
Irgendwer jammert immer. Es gibt schon die These, daß die bestmögliche Entscheidung daran erkennbar ist, daß über sie wirklich alle jammern. Aber in einer Demokratie werden immer alle auch für jede Entscheidung mit haftbar gemacht, und vielleicht ist das ein "guter Trick", um den Frieden nach innen zu gewährleisten: indem man zumindest in der Theorie einen kleinen eigenen Einfluß geltend machen kann (aber nicht muß, man kann auch Nichtwähler sein), muß man sich dann (wenn auch vielleicht zähneknirschend) mit dem Ergebnis abfinden. In einem "Expertenstaat" könnte man sich theoretisch auflehnen, weil man ja nirgends mit beteiligt ist, aber mit der Entscheidung unzufrieden ist.

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