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  • Schatten (1)

57 Beiträge seit 17.05.2020

Nazis sind keine Faschisten - und umgekehrt...

Mir fällt auf, dass der Interviewte die Begriffe Faschismus und Nazismus eigentlich deckungsgleich benutzt - typisch für die sowjetische Denkschule und bis heute typisch für die Ideologie Russlands unter Putin.

Nun gibt es da aber Unterschiede! Ein wichtiger Unterschied ist, dass Faschismus eigentlich eine imperiale, ja rechts-hegelianische Komponente hat. Und Imperien können integrieren, solange sich alle der Leitkultur unterwerfen. Beipiel: Ein eigentlich russisch-sprachiger Bewohner der Ukraine, der lernt, Ukrainisch zu sprechen und zu denken - Das Bewußtsein bestimmt das Sein - der ist dann auch Ukrainer!

So wurde Mussolini z.B. erst ab 1938, 16 (!) Jahre nach seiner Machtergreifung, zu jemandem, der, und zwar sicher unter deutschem Einfluss, von der italienisch-arischen Rasse sprach! Über die längste Zeit des italienischen Faschismus gab es ganz natürlich auch jüdische Faschisten!

Der Nationalsozialismus dagegen geht von "ethnisch reinen" Nationalstaaten aus. Man kann diesem Club nur sehr begrenzt beitreten!

Sicher, da gibt es Mischformen, wenn z.B. Ermordungen der "Unbelehrbaren" im Faschismus stattfinden sollen... - und der Nationalsozialismus hatte seine "Ehrenarier"...

Aber überprüfbar war der Faschismus in Italien erst kaum und dann ganz folgerichtig deutlich weniger antisemitisch! Die Nazis sahen das anders - Es gibt also einen Unterschied hier.

(Weitere Unterschiede, aber hier ohne Relevanz, wären etwa im Wirtschaftssystem zu finden!)

Welche Bedeutung könnte das für den Ukraine-Konflikt haben? Nun, im Gegensatz zu dem, was in Russland behauptet wird, kann El Presidente Selenskiy gar kein Nazi sein! Und Nazis würden ihn vermutlich nach "Madagaskar" schicken oder gleich umbringen. Faschist aber, das geht! Auch Poroschenko mit seinen Sprachgesetzen war kein Nazi, sondern mindestens Rechts-Hegelianer.

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