Und vor dem Hintergrund, dass sich in Berlin Diktatoren und Autokraten die Klinke in die Hand geben, scheint auch das Argument, hier etwas für die Demokratie in der Welt tun zu wollen, mehr als durchsichtig.
Erinnert sich noch Jemand an seine Kaiserliche Majestät des Zentralafrikanischen Kaiserreiches Bokassa I.?
https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-B%C3%A9del_Bokassa
Der brutale Putschist, Diktator, Mörder und Kannibale wurde von Allen Vertretern westlicher Staaten anerkannt und seine Legitimität wurde nicht angezweifelt. Frankreich kooperierte mit ihm auch militärisch und bezahlte seine Krönung.
ausgewählte interessante Passagen aus wiki:
In der Nacht zum 1. Januar 1966 nutzte Colonel Bokassa einen Aufruhr im Land zu einem Putsch gegen den autokratisch herrschenden Präsidenten Dacko und übernahm die Macht als Staatspräsident und Vorsitzender der einzigen Partei des Landes.
Drei Tage später schaffte Bokassa die Verfassung von 1959 ab, löste das Parlament auf, verbot politische Parteien und regierte als Vorsitzender eines Revolutionsrates fortan durch Erlasse.
Frankreich stellte sich auf die Seite des Putschisten; zur Sicherung seiner Herrschaft rief Bokassa im November 1967 französische Truppen, darunter Fremdenlegionäre, ins Land und ließ seine Gegner durch Haft und Mord beseitigen.
Im März 1972 ließ sich Bokassa als Präsident auf Lebenszeit ausrufen.
Im September 1976 entließ Bokassa die Regierung und ersetzte sie durch den Conseil de la Révolution Centrafricaine (dt. Zentralafrikanischer Revolutionsrat). Am 4. Dezember 1976, auf dem Parteitag der MESAN, erklärte er die Republik zur Monarchie, dem Zentralafrikanischen Kaiserreich. Sich selbst ließ er zum Kaiser Bokassa I. ausrufen. Sein offizieller vollständiger Titel lautete übersetzt: „Seine kaiserliche Majestät Bokassa der Erste, Kaiser von Zentralafrika durch den Willen des Zentralafrikanischen Volkes vereinigt in der nationalen politischen Partei, der MESAN“. Er erließ eine kaiserliche Verfassung und konvertierte zum Katholizismus. Am 4. Dezember 1977 krönte er sich in einer Zeremonie, die angeblich mehr als 20 Millionen US-Dollar kostete und teilweise von der französischen Regierung bezahlt wurde, selbst zum Kaiser, nachdem Papst Paul VI. es abgelehnt hatte, die Krönung vorzunehmen. Ferner hielt er sich für den 13. Apostel Jesu.
Obschon formell eine konstitutionelle Monarchie, blieb Bokassas Herrschaft autokratisch. Die brutale Unterdrückung oppositioneller Kräfte hielt an, zügellose Folter und Prügelstrafen, an denen Bokassa mitunter selbst beteiligt gewesen sein soll, waren an der Tagesordnung.
Frankreich blieb eine wichtige Stütze des Regimes und lieferte Waffen gegen Uran für das französische nukleare Waffenprogramm. Besonders enge Kontakte pflegte Bokassa zum französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing, den er verschiedentlich zu Jagdausflügen einlud.
Im Januar und April 1979 entluden sich heftige Schüler- und Studentenunruhen, die mit Hilfe von Truppen aus Zaire niedergeschlagen wurden. Es fanden Massaker an Zivilisten statt; vom 17. bis 19. April 1979 wurden zahlreiche Jugendliche inhaftiert, weil sie gegen das Tragen der staatlich verordneten, teuren Schuluniformen protestiert hatten. In den Gefängnissen wurden über 100 Kinder gefoltert und ermordet. Bokassa soll mehrmals bei Aktionen dieser Art persönlich Hand angelegt haben.
Eine Reise Bokassas nach Libyen nutzte der ehemalige Präsident, David Dacko, am 21. September 1979 zu einem erfolgreichen Putsch.
Das Kaiserreich wurde abgeschafft und die Republik wiederhergestellt. Bokassa flüchtete über die Elfenbeinküste, wo er knapp vier Jahre lang lebte, schließlich nach Frankreich. Dort erhielt er aufgrund seiner engen Verbindung zur französischen Armee Asyl.
Am 26. Dezember 1980 wurde Bokassa in Abwesenheit wegen Mordes, Folter, Korruption und Kannibalismus zum Tode verurteilt.
Im Exil in Frankreich wurde er im Schloss Hardricourt westlich von Paris mit zehn seiner Kinder und einer Freundin (statt der achtzehn Ehefrauen) untergebracht.
Vom französischen Staat erhielt er im Exil als ehemaliger französischer Hauptmann nach 23 Dienstjahren eine Pension von 5.998 Francs (damals etwa 2.600 DM) netto.
Am 23. Oktober 1986 kehrte Bokassa wieder in seine Heimat zurück, kam in Haft und wurde am 12. Juni 1987 erneut zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 29. Februar 1988 in lebenslange Zwangsarbeit umgewandelt und schließlich auf zwanzig Jahre Haft reduziert. Am 1. September 1993 kam Bokassa in den Genuss einer Generalamnestie, die Präsident André Kolingba anlässlich der Rückkehr zur Demokratie verkündet hatte.
Bokassa starb im Alter von 75 Jahren am 3. November 1996 in der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui an einem Herzinfarkt.