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  • Drachen

mehr als 1000 Beiträge seit 12.07.2001

Billige Polemik und plumper Populismus.

Linksbremser schrieb am 16.12.2020 11:58:

Was man tun könnte:

Die guten alten Pandemiepläne aus der Schublade holen und in die Tat umsetzen, da steht nämlich drin:

Fangen wir doch mal damit an, dass vielerorts keine oder keine brauchbaren Pandemiepläne vorhanden waren. Klares versäumnis, zweifelsfrei. Widerlegt aber deine putzigen Vorstellungen, was man mal eben tun könnte. Aber es geht ja noch weiter ....

- Erstellung und vor allem Validierung (!) der Diagnostik und vor allem Einbeziehung der klinischen Diagnostik

Wurde/wird gemacht.

- Kausalen Zusammenhang zwischen Erreger und Krankheit darlegen (Validierung per REM und Zellkulturzüchtung)

Zusammenhänge wurden und werden ermittelt und dokumentiert. Über Zellkulturzüchtung habe ich im Covid-Kontext noch nichts gelesen oder gehört, aber dürfte auch gemacht worden sein, nur halt nicht allerorten. Viele Kliniken und Labors sind dafür nicht ausgestattet und es gehört auch nicht zu ihren Aufgaben und ihrem Leistungsspektrum.

- Repräsentative Seuchenstudien .....

Ähm *HUST* - das ist wie das Henne-Ei-Problem. Jeder zweifelt die Studien des Anderen als nicht repräsentativ genug an.

..... gleich zu Anfang starten und durchgängig beibehalten

Und "zu Anfang" wurde das ebenso gemacht wie später, nur dass die ersten Studien auf falschen Annahmen passierten. Wie man damit umging, war unterschiedlich. "durchgänig beibehalten" jedenfalls wäre falsch gewesen bei diesen sehr frühen Studien.
Achja! Wie auch sonst stand bei einigen solcher Studien schon vorher das vom Auftraggeber gewünschte Ergebnis weitgehend fest. Was genau meintest du also, was man beibehalten solle?

- Vollumfängliche (oder wenn das nicht geht repräsentative) Datenerhebung zu Patienten, Behandlung (welche Mittel werden verabreicht, welche Ergebnisse) usw.

Wurde sicherlich nicht überall konsequent gemacht, aber abseits vom totalen Notstand wie im Frühjahr in Italien gibt es auch das. Und wenns noch schlimmer wird, hat dafür auch keiner mehr Zeit. Frag mal einen Notarzt oder Krankenhausmanager deines Vertrauens nach "Lazarettbetrieb", der hier und da schon als letzte Stufe bei drastischer Verschärfung der Situation ins Auge gefasst wird.

- Analyse der Daten und weltweite Koordination

Da legst du den Finger auf die tatsächliche Wunde! Politische und wirtschaftliche Interessen unterbinden eine wirkungsvolle weltweite Zusammenwarbeit leider sehr effizient.

- Fortlaufende(!) und repräsentative Obduktionen

Ich weiß von Obduktionen, aber selbst im Klinikumfeld habe ich keine Infos, inwieweit (und wo) das fortlaufend passieren könnte. Und was dann wiederum repräsentativ ist, ist eh ein eigenes Thema.

usw.

Halten wir also fest, dass du polemisierst - und zugunsten von plumpem Populismus einen ganz wichtigen Punkt von Pandemieplänen glatt unterschlagen hast:
- Verbreitungswege analysieren und nach Möglichkeit unterbrechen.

Passt halt nicht so gut, wenn man zuvor die folgerichtige und bei jeder stärker ansteckenden Krankheit (vor allem bei über die Luft verbreiteten Erregern) bewährte Quarantäne als "einsperren" verunglimpft hat.

Ist alles da, muss man nur machen.

Ist eben nicht alles da und wird längst gemacht. Was also wolltest du mitteilen?

Aber wir spielen halt lieber Mittelalter.

Und wie heißt dein Spiel, von Desinformation mal angesehen?

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