war keineswegs beschlossene Sache. Sie war in keiner Weise mit den Alliierten abgesprochen und insbesondere Margret Thatcher war stinksauer. Nicht einmal im Kabinett Kohl war sie abgesprochen, sie war mehr oder weniger ein Alleingang Hans-Dietrich Genschers. Diesen hätte man ja fragen können, ob ihm nicht bewusst war, mit wem er es da zu tun hatte. Der spätere Präsident Kroatiens, Franjo Tudjman, legte eindeutig eine Nähe zur faschistischen Ustascha an den Tag. Was der so von sich gab, hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Franjo_Tu%C4%91man#Mutma%C3%9Flicher_Geschichtsrevisionismus_und_Antisemitismus
Aber als die Dinge ihren Lauf nahmen, gab es keinerlei Kritik an Genscher mehr. Nun ja, von ganz links kam etwas: das konkret-Magazin sah hier den deutschen Imperialismus auf den mit bekannten Zielsetzungen aus dem 1. und 2. Weltkrieg unterwegs. In Zusammenarbeit mit dem alten Verbündeten Ustascha, zusammen mit Bandera die übelsten Rassisten, die man jemals gesehen hatte. Vertreten von dem damaligen Ressortchef - festhalten - Jürgen Elsässer. Wenn ich mich richtig erinnere, hat er schon damals die Möglichkeit erwogen, dass dasselbe in der Ukraine versucht werden würde. Der deutsche Revanchismus ist ein Teilaspekt, der nicht übersehen werden sollte.
Elsässer war dann der, der 2014 sofort wusste, was in der Ukraine los war. Er hat die ersten Mahnwachen organisiert. Leider war er da schon ins rechte Lager gewandert. Auf der Linken hat man zwar recht, aber es kommen keine Brötchen auf den Tisch. Rechts ist es umgekehrt. Aber ich sag mal eins: wenn Elsässer noch auf der Linken wäre, könnte er jetzt eine breite Friedensbewegung anführen.
Die Bundesbürger haben in ihrer ganz großen Mehrheit nicht mehr die Gelegenheit, sich aus russischen Quellen zu informieren. Alles abgeschaltet, vorneweg RT deutsch. Nun kann die hiesige Presse auf zweierlei Arten auf die neue Situation reagieren: sie kann, da sie nun das Informationsmonopol hat, versuchen, etwas objektiver an die Sache heran zu gehen. Winzige Anzeichen in diese Richtung gab es. Aber auch das ist schon wieder Geschichte: man nutzt das Monopol zur Dampfhammerpropaganda.
Genau jetzt, wo es wichtig wäre, alle, wirklich alle Aspekte des Konflikts auf den Tisch zu legen. Ganz großes Kompliment, dass Telepolis in diesem Sinne unterwegs ist. Dieser Artikel gehört auch in diesem Rahmen zu den besonders guten.
Gruß Artur