Der Staat Jugoslawien waren ein Staatenbund. Die verschiedenen Staaten und Völker hatten sich noch im Zweiten Weltkrieg in den Haaren gelegen. Die Kroaten kämpften gegen die Serben. Es war Josip Broz Tito, der das Kunststück schaffte, den Stalin aus seiner Bude zu halten und ein friedliches Zusammenleben der Völker ermöglichte.
Der Staat Jugoslawien war der einzige blockfreie sozialistische Staat Europas, bei dem auch massig Gastarbeiter in der BRD arbeiteten. Die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien war nie Teil des Eisernen Vorhangs und die Bürger deren Bürger hier in der BRD waren keine Systemflüchtlinge. Die Bürger der BRD machten dort auch ausgiebig Urlaub.
Das Spiel ging so lange gut, bis der charismatische Tito 1980 starb.
Da gab es keinen Nachfolger und die Präsidentschaft wechselte turnusgemäß im "Präsidium der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien" durch die jeweiligen Präsidenten der Republiken.
Man blockierte sich und lebte sich immer mehr auseinander.
Bereits 1990, am Beginn der Schwächephase des jugoslawischen Bundesstaates, hatten dort ultranationalistische und rechtsextreme Kräfte die Macht an sich gerissen. Zu ihnen gesellten sich antikommunistische Exilkroaten aus Kanada, den USA, Österreich und Deutschland, die in der Zeit des sozialistischen Jugoslawiens dorthin ausgewichen waren.
Viele von ihnen beriefen sich auf die berüchtigte Schwarze Legion, die Ustascha, die zwischen 1941 und 1945 an der Seite der Wehrmacht
Das ist kompletter Unsinn. Das Hauptproblem ist ein systemimmanentes Problem von Demokratien mit mehreren starken Ethnien: Da bilden sich oft Parteien, die sich hauptsächlich auf diese Ethnie stützen und denen Vorteile zu Lasten der anderen Ethnien verschaffen wollen.
So gab es bei den Serben den serben-nationalisten Slobodan Milošević, der Serbien gleichschaltete und massiv eine serben-dominante Politik betrieb.
Hinzu kam noch folgende Gemengelage:
Die Republiken Slowenien und Kroaten waren wirtschaftlich stark und insbesondere Kroatien konnte auf gute Einnahmen aus dem Tourismus hoffen.
Die Republik Serbien hatte zwar die Hauptstadt, war aber wirtschaftlich heruntergekommen. Die Serben in der Republik Kroatien wären in einem zentralisierten Staat, Teil der Mehrheit gewesen, bei einem eigenständigen Staat nur eine Minderheit.
Eine kritische Mischung.
Ungeachtet der offenen Diskriminierung eines großen Teils der in Kroatien lebenden Bevölkerung wurde das Land am 23. Dezember 1991 von der deutschen Bundesregierung unter Kanzler Helmut Kohl und Außenminister Dietrich Genscher völkerrechtlich anerkannt.
Die Regierungen Frankreichs und Großbritanniens waren zwar anfangs entsetzt über den Alleingang, doch wenige Wochen später folgten sie den Deutschen. Am 15. Januar 1992 erkannten sie und die übrigen Staaten der Europäischen Union Kroatien und Slowenien an. Unter deutscher Führung hatten damit die EU-Staaten Staatsgründungen gebilligt, die von der Existenz eines einzigen, ethnisch reinen Staatsvolkes ausgingen.
Was für ein Quatsch. Die Amis waren da genauso involviert. Und man folgte dem Selbstbestimmungsrecht der Völker. Bei den Deutschen war noch zusätzlich eine taktische Komponente:
Nüchtern betrachtet, war der Angriff der "Jugoslawischen Volksarmee" auf Slowenien ein Fiasko. Ein großer Teil der Leute wechselte zu den Slowenen. Ein weiterer großer Teil, hatte einfach einen Bock für den Führer in Belgrad auf die Brüder zu schießen und desertiere oder sabortierte die Angriffe.
Da sich mehrmals Kampfflugzeuge nach Österreich und Italien verirrten und man nicht einen Verteidigungsfall haben wollte, erkannte man beide Staaten an. Wie erwartet, war der Grenzstaat Slowenien dann raus aus dem Fokus der Serben.
Wie wenig staatliche Souveränität bedeutert, können ja jetzt die Ukrainer erfahren.
Unser Autorenheld läßt auch die ganzen UN-Vermittlungsversuche und Friedenstruppen genauso unter den Tisch fallen, wie den Völkermord der Serben.
Nein, einen Völkermord wollte man in Europa nicht mehr haben.
Genau unter diesem Tatbestand ist sowohl der NATO-Einsatz zur Erhöhung der Verhandlungsbereitschaft der Serben, als auch die Loslösung des Kosovo zu sehen.
Wieviel Kosovaren hätten denn hingerichtet werden müssen?
Da gilt halt das selbe Maß, wie damals beim Adolf. Dort ist man auch nicht ins klein-klein abgedriftet.
Und der alberne Vergleich mit Putin Hütchenspielen in der Ukraine?
Komm, las mal stecken.
Es bleibt dabei festzuhalten, dass es für die Invasoren kaum Unterstützung durch die ethnischen Russen in der Ukraine gegeben hatte.
Der Putin hatte seinen eigenen Lügen geglaubt oder ist auf Pferdeflüsterer reingefallen, die ihm wirklich weismachen konnten, dass seine Truppen in der Ukraine praktisch nach Kiew durchmarschieren und im Handstreich die paar "Nazis" entmachten könnten.
Das ist ja übel in die Hose gegangen.
Aber es gibt ja auch Zeichen der Versöhnung:
Russische Kosmonauten sind in ukrainischen Farben an der Internationalen Raumstation eingetroffen und haben damit offenbar ein Zeichen gegen die Invasion gesetzt.
Die drei Männer waren die ersten Neuankömmlinge seit dem Angriff Russlands auf sein östliches Nachbarland im vergangenen Monat.
Sie wurden an Bord herzlich willkommen geheißen, umarmten und begrüßten ihre amerikanischen, russischen und deutschen Besatzungskollegen.
Das Trio trug leuchtend gelbe Raumanzüge mit blauen Akzenten anstelle der üblichen blauen Uniform.